Wie sollte aus Ihrer Sicht eine diversifizierende Strategie aussehen?
Die wichtigste Eigenschaft einer diversifizierenden Strategie ist ihre fehlende Korrelation mit den Hauptbestandteilen eines Anlageportfolios. Das bedeutet zugleich, dass sich die diversifizierende Strategie bei abrupten Rückschlägen am Markt robust entwickelt.
Welchen Zweck hat eine Strategie zur Portfolioprotektion?
Die Portfolioprotektion zielt darauf ab, das Portfolio gegen abrupte Kursrückgänge abzusichern. Solche Rückschläge gehen häufig mit einem allgemeinen Anstieg der Risikoprämien am Markt einher. Wenn man über ein robustes Portfolio verfügt, kann man im Fall von Kurseinbrüchen dann investieren, wenn die Spreads am attraktivsten sind. Die Strategie erleidet dann nicht dieselben Verluste wie das übrige Anlageportfolio.
Wie lässt sich eine Protektionsstrategie umsetzen?
Bei einer Protektionsstrategie sind eine Reihe von Elementen von Bedeutung. Dem Grundsatz nach muss eine Protektionsstrategie das Portfolio gegen abrupte Kursrückgänge absichern. Das bedeutet, dass sie ein positives Exposure gegenüber der Volatilität an den Märkten haben muss, um vor liquiditätsgetriebenen Rückschlägen schützen zu können. Hinzu kommt, dass Bärenmärkte eine unterschiedliche Charakteristik aufweisen können. Manchmal vollziehen sie sich nur langsam und über einen längeren Zeitraum. Die Absicherung eines Portfolios dagegen kann zum Beispiel mit einem trendfolgenden CTA-ähnlichen Exposure stattfinden. Nicht zuletzt gibt es am Markt bestimmte Katalysatoren, gegen die man sich häufig absichern kann. Eine solche Absicherung besteht typischerweise im Kauf von Optionen in anderen Anlagesegmenten. Durch Kombination dieser drei Elemente kann man also eine robuste Mischung aus Absicherungen gegen negative Entwicklungen erhalten.
Ist der Kauf von Optionen nicht ein Verlustgeschäft?
In der Vergangenheit wurde eine direkte Absicherung mittels Optionen in der Tat als sehr teuer und als Verlustgeschäft angesehen. Meines Erachtens haben sich aber Angebot und Nachfrage bei Optionen und im Hinblick auf Volatilität in den letzten fünf Jahren allgemein drastisch geändert. Mittlerweile wird Volatilität auf regelmäßiger Basis von systematisch orientierten Anlegern zum Kauf angeboten. Dadurch hat sich die Relation zwischen den Käufern von Absicherungsoptionen und den Verkäufern von Volatilität verändert. Infolgedessen sind Optionen aus meiner Sicht nicht mehr so teuer wie in der Vergangenheit. Wichtig ist auch, wie man sein Options-Exposure strukturiert, wie man es auf Cash-Basis absichert und wie man die negative Korrelation zwischen den Niveaus am Asset-Markt berücksichtigt. Die Nutzung von Volatilität zur Absicherung eines Portfolios muss kein Verlustgeschäft sein.
Wie fügt sich das alles zusammen?
Wie bei jeder Alpha-Strategie stellt die Konstruktion einer Protektionsstrategie eine Kunst und Wissenschaft zugleich dar. Wir halten es für wichtig, eine Reihe unterschiedlicher Ansätze zum Schutz des Portfolios gegen starke Kursrückgänge zu kombinieren. Das dient nicht nur der Stabilisierung der Rendite und der Verbesserung der Sharpe Ratio eines Portfolios, sondern ermöglicht es auch, das Anlage-Exposure des Portfolios zum richtigen Zeitpunkt zu erhöhen, wenn die Märkte nach unten gehen und man in solchen Phasen nicht zur Liquidation gezwungen ist.
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Keine Anlagestrategie, einschließlich einer Protektionsstrategie, kann einen Gewinn oder die Eliminierung von Verlustrisiken garantieren.