Das Global Sustainable Equity Team von Janus Henderson Investors erklärt, wie Anleger an Umwelt-, Sozial- und Governance- (ESG) Faktoren herangehen sollten, damit diese spürbare Auswirkungen auf ihre Portfolios haben.
Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Auslegung von Nachhaltigkeit im Rahmen eines Anlageprozesses oder einer Anlagestrategie haben einen großen Nachteil: Sie führen zu Verwirrung und Missverständnissen unter Anlegern.
Dass die besten Anlagerenditen von Unternehmen generiert werden, die Lösungen für ökologische und soziale Herausforderungen anbieten, ist ohne Weiteres nachvollziehbar. Kompliziert wird es jedoch, wenn Anleger versuchen herauszufinden, wie das genau vonstatten geht.
Unserem Ansatz liegt eine Definition von Nachhaltigkeit zugrunde, die seit über 30 Jahren Bestand hat. In dem 1987 von den Vereinten Nationen in Auftrag gegebenen Brundtland-Bericht wird sie definiert als „Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“. Wir sind daher bestrebt, ökologische und soziale Aspekte in den gesamten Anlageprozess zu integrieren – angefangen von der Anlageidee über die Konstruktion bis hin zur Verwaltung des Portfolios.
Für viele Anleger besteht der erste Schritt jedoch darin zu verstehen, was nachhaltiges Investieren ist und, was genauso wichtig ist, was es nicht ist und wie sich ESG-Faktoren in ihrem Anlageprozess berücksichtigen lassen.
Nachhaltige Anlagestrategien entmystifizieren
Wir haben vier zentrale Ziele identifiziert, die viele Anleger bei der Integration von ESG-Faktoren in ihr Portfolio verfolgen: Sie wollen
- Risiken steuern
- Veränderungen in Unternehmen vorantreiben
- mit ihrer Vermögensanlage keinen Schaden anrichten
- dazu beitragen, etwas Gutes zu tun
Das Risikomanagement in den Vordergrund zu rücken ist sinnvoll, wollen Anleger doch Verluste vermeiden, um bessere risikobereinigte Renditen zu erzielen. Dabei geht es jedoch im Wesentlichen um eine rein operationelle ESG-Analyse, deren Ergebnisse aus unserer Sicht nichts darüber aussagen, ob eine bestimmte Branche ESG-konform ist oder nicht. Für jeden langfristig orientierten Anleger auf der Suche nach Wachstum, Kapitalzuwachs und Vermögensaufbau ist ein gutes Managementteam wichtig. Fundamentalanalysen mit dem Ziel tieferer Einblicke in spezifische ESG-Faktoren, die Einfluss auf ein Unternehmen und seine Branche haben, sind von zentraler Bedeutung, um das Risiko von Wertminderungen eines Vermögenswerts bzw. eines Unternehmens beurteilen zu können.
Einige Anleger wollen dagegen positive Veränderungen in Unternehmen mit ESG-Problemen anstoßen und über eine „Wende zum Besseren“ Wertpotenzial realisieren. Aber beim Engagement geht es nicht nur darum, aus schlechten Unternehmen gute zu machen. Zudem ist ein solcher „aktivistischer“ Ansatz für die meisten Anleger kaum zu bewerkstelligen. Wir suchen stattdessen nach Unternehmen, die bereits hohe Standards haben. Uns ist jedoch bewusst, dass es wichtig ist, ein „aktiver“ Anleger zu sein, denn es gibt immer ESG-Faktoren, die sich noch verbessern lassen. Deshalb kommt es darauf an, Unternehmen zu finden, die offen für eine solche Zusammenarbeit sind. Ein partnerschaftliches Engagement ermöglicht es uns, Impulse für positiven Wandel bei Umwelt- oder Sozialthemen zu setzen.
Dann gibt es Anleger, die ESG-Faktoren berücksichtigen wollen, um sicherzustellen, dass sie mit ihrer Vermögensanlage keinen Schaden anrichten. Hierzu schließen sie bewusst Unternehmen für eine Anlage aus, deren Produkte oder Geschäftstätigkeiten Probleme für die Umwelt oder die Gesellschaft mit sich bringen. Firmen, auf die das zutrifft, sind nach unserer Überzeugung tatsächlich anfälliger für eine schärfere Regulierung oder künftige Verbindlichkeiten.
Und zu guter Letzt wären da noch die Anleger, die ESG als eine Möglichkeit betrachten, einen positiven Wandel herbeizuführen. Sie suchen gezielt nach Unternehmen auf der richtigen Seite ökologischer und sozialer Trends mit Produkten und Dienstleistungen, die vor allem deshalb gefragt sind, weil sie einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten. Hiermit sind enorme Anlagemöglichkeiten verbunden, allerdings nur dann, wenn Anleger versuchen, ihre Überzeugungen aktiv umzusetzen.
Generell versuchen Anleger häufig, Konzepte und Prozesse aus diesen vier Ansätzen auf unterschiedliche Art und Weise über verschiedene Anlagestrategien umzusetzen.
Aus unserer Sicht spielen alle vier „Säulen“ bei einer auf Nachhaltigkeit aufbauenden Anlagestrategie eine wichtige Rolle. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es häufig Konflikte zwischen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit gibt. Diese versuchen wir über Auswahl- und Ausschlusskriterien zu berücksichtigen und indem wir die Produkte und Betriebsabläufe eines Unternehmens ganz genau unter die Lupe nehmen.
Dafür braucht es ein aktives Fondsmanagement: Eine passive Anlage in Unternehmen, die unseres Erachtens aufgrund ihres positiven Impacts Kurspotenzial haben, wäre so, als würden wir als sozial verantwortlicher Anleger unsere Verantwortung an andere abgeben.
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