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Nachhaltiges Design von Konsumgütern

Letzten Monat untersuchte Ama Seery, Nachhaltigkeitsanalystin im Global Sustainability Equity Team, wie das Team nachhaltiges Design in seine Anlageentscheidungen einbezieht. Im zweiten Beitrag der Reihe „Nachhaltiges Design“ geht Charlotte Nisbet, Analystin für Governance und Responsible Investment, näher auf dessen Rolle bei Konsumgütern ein.

Charlotte Nisbet

Charlotte Nisbet

Responsible Investment and Governance Analyst


Amarachi Seery, CEnv, MIEnvSci, MIEMA

Amarachi Seery, CEnv, MIEnvSci, MIEMA

Nachhaltigkeitsanalystin


16. Nov 2020
5 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der Bekleidungssektor ist für seine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt bekannt. Unter Verbrauchern wächst allerdings das Bewusstsein für die eigene Ökobilanz, sodass nachhaltige Produkte immer stärker gefragt sind.
  • Eine Kreislaufwirtschaft basiert auf folgenden Prinzipien: Abfall und Umweltverschmutzung vermeiden, Produkte und Materialien so lange wie möglich weitergebrauchen und natürliche Systeme regenerieren.
  • Unternehmen wie Nike, adidas und DS Smith haben einen zirkulären Ansatz für das Design und die Produktion ihrer Waren eingeführt, um dauerhafte und langlebige Produkte mit besserer Ökobilanz zu schaffen.

Das Janus Henderson Global Sustainable Equity Team ist überzeugt, dass nachhaltige Entwicklung und Innovation eng miteinander verknüpft sind. Das Team sucht nach Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, die ihre Geschäftsmodelle angepasst und Geld investiert haben, um Umweltprobleme durch Entwicklung eines nachhaltigen Produkt- und Servicedesigns zu lösen.

Altes raus, Neues her

Die schädlichen Auswirkungen der Produktion im Bekleidungssektor auf die Umwelt sind seit Langem bekannt. Dazu gehören unter anderem die Ausbeutung nicht erneuerbarer Ressourcen, hohe Treibhausgasemissionen und ein übermäßiger Wasser- und Energieverbrauch. Inzwischen werden sich aber Verbraucher der Wirkung ihres persönlichen Verhaltens auf die Umwelt stärker bewusst. Entsprechend steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Textilien. Die internationale Beratungsgesellschaft McKinsey hat herausgefunden, dass sich die Suche nach „nachhaltiger Mode" im Internet zwischen 2016 und 2019 verdreifacht hat.1 Verglichen mit Standardbekleidung sollten nachhaltige Textilien länger halten, sicher und mit erneuerbaren Ressourcen hergestellt und recycelt werden, sofern dies ökologisch sinnvoll ist.

Der Kampf gegen Plastikmüll | Janus Henderson InvestorsDespite the prevalence of resource-guzzling textiles, there are companies within the apparel sector that have reshaped their business model to become more circular, as opposed to linear, using circular design to create new products. The concept of circular design is linked to the idea of a ‘circular economy’. As defined by the Ellen McArthur foundation, a circular economy is based on the principles of designing out waste and pollution, keeping products and materials in use, and regenerating natural systems. It is estimated that 80% of a product’s environmental impact throughout its life cycle is designed into the product, meaning that the design stage is critical to minimise environmental impact effectively.2 Creativity in design has always been a key component but now more than ever the apparel sector is being forced to think outside of the box and explore new ways to create more sustainable and circular designed products that are built to last.

Vom Ende des linearen Designs

Reebok setzt beim Thema Schuhe inzwischen ebenfalls auf Kreativität. So hat das Unternehmen Performance-Laufschuhe auf rein pflanzlicher Basis auf den Markt gebracht, die alle wichtigen Eigenschaften eines Laufschuhs wie Atmungsaktivität, Halt und Wasserbeständigkeit aufweisen, ohne dass tierische und erdölbasierte Produkte verwendet werden. Stattdessen werden für die Schuhe vier wichtige nachhaltige Materialien verwendet, darunter eine auf Algen basierende Innensohle, ein Schuh aus Eukalyptus und Rizinussamen und eine Außensohle aus Naturkautschuk.6Diese Marken zeigen, wie positiv sich ihre Investitionen in zirkuläres Design sowohl auf die Umwelt als auch auf die Modeindustrie auswirken können.

Vom Ende des linearen DesignsLongevity is also a key consideration in the circular design process as sustainable retailers strive to create apparel that can last for a long time or which can be resold thanks to the quality of the product. Extending the life of clothing by an extra nine months could reduce carbon, water and waste footprints by approximately 20 to 30% each.7 Nike employs its own circular design guide outlining 10 principles of design, which includes ideas such as ‘refurbishment’ and ‘durability’, helping the company to target its commitment to create products that are built to last. Adidas similarly has a range of innovations developed internally to aid in the circular design process. Sports Infinity is a research project launched in 2015 between adidas and the European Commission, which aims to create sporting goods ‘that will never be thrown away’.8 The project brings together industry and academic experts to determine how broken down sports products can be used in combination with excess materials from other industries to allows old football boots to be restyled to make new ones.

Wenn verpackt – dann nachhaltig

Der britische Verpackungsspezialist DS Smith hat sein Geschäft umgestellt, um Kunden mit nachhaltigeren Verpackungsprodukten zu versorgen. DS Smith bietet seinen Kunden in den drei Geschäftsfeldern Verpackung, Papier und Recycling nachhaltige Lösungen an. Sein Geschäftsmodell basiert auf dem Motto „Verpackung für eine Welt im Wandel neu definieren“. In der Verpackungssparte bietet DS Smith nachhaltige Verpackungslösungen aus Wellpappe an, bei denen die Fasern im Wellpappensystem bis zu 25 Mal recycelt werden können.

Daneben ist DS Smith im Bereich Lebensmittelverpackungen tätig. Kunststoff spielt bei der Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmittelprodukten in Regalen eine entscheidende Rolle. Da die Verringerung von Lebensmittelabfällen oberstes Gebot ist, muss unbedingt zwischen dem Bedarf an Verpackungen und deren Umweltfolgen abgewogen werden. DS Smith hat auf den Bedarf an Einweg-Plastikprodukten durch die Entwicklung von Kühlschrankverpackungen mit sorgfältig konzipierten Belüftungsöffnungen zur Frischhaltung der Produkte reagiert.

Konsumgüter belasten die Umwelt doppelt: Durch ihre Herstellung und den Konsum. Die Belastung der Umwelt durch den Konsum ist nicht mehr zu übersehen. Daher ist es begrüßenswert, dass Unternehmen das Design ihrer Produkte ändern, um Kunden zur Änderung ihres Konsumverhaltens zu motivieren. Durch bewusste Entscheidungen über die bei der Produktgestaltung verwendeten Materialien und Prozesse werden die endlichen Rohstoffe der Welt länger im Umlauf bleiben, statt auf Deponien zu landen. Dadurch werden unnötige Kohlenstoff-Emissionen vermieden und Wasserverschwendung reduziert.

 

Fußnoten

1 McKinsey & Company – Fashion’s new must-have: sustainable sourcing at scale, Oktober 2019

2 Ellen McArthur Foundation – What is the circular economy

3 Nike News – 5 Ways the Nike Air VaporMax 2020 Flyknit Celebrates Circular Design, 14 July 2020

4 Adidas website – Sustainability, Parley Ocean Plastic

5 Climate Action news: Adidas reinforces sustainability commitment with use of recycled polyester, Januar 2020

6 Reebok blog – Reebok Takes You on a Run With its First Plant-Based Shoe, January 2020

7 Wrap.org – Valuing Our Clothes: the cost of UK fashion, Juli 2017

8 Adidas press release – Messi’s Boots Today, Recycled Into Yours Tomorrow, September 2015

United Nations Conference on Trade and Development – Growing plastic pollution in wake of COVID-19: how trade policy can help, Juli 2020

10 Morgan Stanley – Growing Demand For More Sustainable HPC Products and Packaging, June 20 2020

11 DS Smith Sustainability Report 2020: Redefining Packaging for a Changing World

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