Bitte stellen Sie sicher, dass Javascript zwecks Zugang zur Websiteaktiviert ist „Swissie“ bereitet seiner Zentralbank Kopfschmerzen - Janus Henderson Investors
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„Swissie“ bereitet seiner Zentralbank Kopfschmerzen

Der Schweizer Franken steigt gegenüber dem Euro immer weiter an. Was kann die Zentralbank tun, um den Anstieg einzudämmen?

10. März 2022
5 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Die Schweizerische Nationalbank hat ihren Unmut über die Überbewertung des Frankens deutlich gemacht, und dennoch steigt er weiter, zuletzt vor dem Hintergrund des militärischen Konflikts in der Ukraine.
  • Die Schweizer Wirtschaft entwickelte sich nach Überwindung der Pandemie besser und obwohl die Inflationsprognosen für das Gesamtjahr 2022 in dem Land leicht gestiegen sind, liegen sie deutlich unter denjenigen der Europäischen Union.
  • Da die Schweiz mit ‑0,75% den niedrigsten Zinssatz der Welt hat, sind die Optionen der Zentralbank für die Bekämpfung einer erstarkenden Währung begrenzt. Unseres Erachtens gibt es jedoch drei Strategien, die sie anwenden könnte, um den Anstieg der Währung zu bändigen.

Die jüngste geopolitische Volatilität hat die Märkte für Vermögenswerte weltweit auf den Kopf gestellt. Von Rohstoffen bis hin zu Anleihen und Aktien waren die jüngsten Preisbewegungen von historischem Ausmaß. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit waren als sicher geltende Vermögenswerte so gefragt wie nie zuvor. Der Schweizer Franken stellt dabei einen Ausreißer dar, da er gegenüber den meisten Währungen deutlich zulegte, insbesondere jedoch gegenüber dem Euro (der Euroraum ist der größte Handelspartner der Schweiz).

Ein Anstiegskurs

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Unmut über die Überbewertung ihrer Währung mehrmals zum Ausdruck gebracht. Die Zentralbank und viele Wirtschaftsexperten sehen den angemessenen Wert der Währung bei 1,08 bis 1,12 gegenüber dem Euro. Aufgrund der jüngsten Ereignisse gewinnt die Währung jedoch weiter an Wert. Die SNB griff wiederholt ein, um die Aufwertung des Franken zu stoppen. Sie konnte den Anstiegskurs jedoch nur verlangsamen und nicht stoppen oder umkehren. Allein im letzten Monat gewann die Währung 5% an Wert gegenüber dem Euro, auf ihrem niedrigsten Stand innerhalb eines Tages (Chart 1).

Swiss franc briefly breaks below paritySource: Bloomberg, Janus Henderson Investors, as at 8 March 2022.
Note: Swiss franc to euro exchange (FX) rate, daily movements. Vertical lines represent the highs and lows; bars represent the difference between the FX rate at the open and close of the market.

Eine völlig andere Inflationsentwicklung

The Swiss economy has fared better coming out of the pandemic compared to other global competitors; it has been successful in keeping costs down, while wage growth remains restrained. The relative independence of the country from fossil fuels has also shielded the country from the volatility in energy prices over the last few months.
Thus, as Switzerland’s inflation is fairly insulated from global price changes, recent price spikes in commodities do not impact the country as much as its neighbours. While full year inflation forecasts for 2022 have been inching higher in Switzerland, they pale in comparison to the European Union on the same metric (chart 2).

Swiss Inflation Paints a Placid PictureSource: Bloomberg, Janus Henderson Investors, as at 8 March 2022.
Note: Eurozone and Switzerland Consumer price index (CPI) inflation forecasts 2022. There is no guarantee that past trends will continue, or forecasts will be realised.

Wie kann die Währung gezähmt werden?

Da die Schweiz mit -0,75%1 die niedrigsten Zinssätze der Welt hat und die SNB bereits aktiv in die Devisenmärkte eingreift, sind die Optionen der Zentralbank, die Anziehungskraft zu reduzieren, die die Währung auf Anleger hat, begrenzt. Sie hat jedoch drei Möglichkeiten, um zu versuchen, die Währung zu stabilisieren, die nachstehend in der Reihenfolge ihrer Wahrscheinlichkeit aufgeführt sind.

Reassure markets on a lot more of the same
The SNB can send a strong signal to the markets that it will continue – and increase – its intervention in forex markets; that interest rates will remain anchored at -0.75% for the foreseeable future; and liquidity will continue to be loose for local banks. This approach may help slow the currency’s appreciation but its success will depend on geopolitical risks subsiding meaningfully.

Minimum exchange rate
In the aftermath of the European sovereign debt crisis, due to the rapid appreciation of the Swiss franc, the SNB instituted a minimum exchange rate versus the euro and enforced it to an unlimited amount. From 6 September 2011 to 15 January 2015, the SNB committed to bid all available euros on the market at a rate of 1.20 francs per euro (effectively selling Swiss francs in order to buy foreign currency denominated assets to maintain the peg). While it resulted in a significant expansion of the central bank’s balance sheet and led to many political concerns, it proved effective at stopping the franc from sudden appreciation (see chart 3). The SNB could enact a similar policy now, this time with a reference rate of 1.00 or 1.05 francs per euro.

Time to send a new peg for the Swiss FrancSource: Bloomberg, Janus Henderson Investors, as at 8 March 2022.
Note: Swiss franc to euro exchange rate, daily movements. Vertical lines represent the highs and lows.

Further reduction in interest rates
Lowering interest rates, which already stand in deeply negative territory at -0.75%, may seem farfetched at first, but for Switzerland it is still an option on the table. The country’s banking system is properly equipped to deal with such negative interest rates, and a number of exemptions/tiering mechanisms ensure that the profitability of local banks does not suffer too heavily from further cuts. A recent example of such a move can be seen in Denmark, where interest rates were cut by 10 basis points from an already historical low of -0.50% to -0.60%, to reduce currency appreciation2.

Ein kurzer Gedanke zum Schluss

Die SNB äußerte ihr Unbehagen in Bezug auf die Höhe der Währungsaufwertung bereits vor den jüngsten geopolitischen Ereignissen, die diesen Trend beschleunigten. Daher wären wir, sofern dieser Druck nicht deutlich nachlässt, nicht überrascht, wenn die Schweizer Zentralbank in den kommenden Wochen Maßnahmen zur Begrenzung der Geschwindigkeit und des Umfangs der Aufwertung ihrer Währung ergreifen würde.

 1Trading Economics, Stand: 10. März 2022
2Danmarks Nationalbank, Stand: 10. März 2022

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