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„Nein“ zu Kinderarbeit beim Kobaltabbau

Hamish Chamberlayne, CFA

Hamish Chamberlayne, CFA

Head of Global Sustainable Equities | Portfoliomanager



24. Jul 2019
5 Minuten Lesezeit

Sofern Sie ein Mobilgerät besitzen, ist es höchstwahrscheinlich mit einem kobalthaltigen Akku ausgestattet. Aufgrund des Wandels zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft wird die Nachfrage nach Akkus voraussichtlich steigen, da sie in immer mehr Anwendungen eingesetzt werden, von der Netzwerkspeicherung bis hin zu Elektrofahrzeugen. Laut statista.com wird die weltweite jährliche Kobaltnachfrage für Akkus voraussichtlich bis 2025 auf 117.000 Tonnen steigen. Das entspricht einem Plus von fast 210% gegenüber 2017. Das könnte sich in Zukunft zwar ändern, aktuell ist Kobalt jedoch ein Schlüsselbestandteil der modernen Wirtschaft. Allerdings ist die Beschaffung mit zahlreichen Risiken verbunden.

Es ist wohl eine Laune des Schicksals, dass die weltweit größten Kobaltvorkommen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) liegen. Seit Mitte der 1990er Jahre leidet das Land unter anhaltender Gewalt und Konflikten, Menschenrechte werden ständig verletzt. Kinder arbeiten regelmäßig in und um Kobaltminen und bauen insbesondere das Mineral von Hand ab (so genannter artisanaler Bergbau). Kindern wird der Zugang zu Bildung verwehrt und ihre Gesundheit wird durch Staub und erhöhte Kobaltgehalte im Blut gefährdet, die in hohen Dosen gesundheitsgefährdend sein können.

Da technologische Innovationen eine wichtige Rolle bei der Erreichung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsziele spielen, kommen viele Unternehmen, in die wir investieren, in ihren Lieferketten entweder direkt oder indirekt mit Kobalt in Berührung. Dementsprechend haben wir Kobalt als ein wesentliches Risiko für unsere Strategie identifiziert und als einen Bereich, in dem wir uns engagieren müssen.

Gemäß den Grundsätzen für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment) der UN haben wir den Ansatz gewählt, die Risiken durch einen Dialog mit Unternehmen zu steuern, in deren Lieferkette Kobalt eine Rolle spielt. Als Grundlage für unseren Dialog haben wir die OECD-Leitsätze für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten angewandt. Dieses Dokument enthält ein fünfstufiges Rahmenwerk für die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette für Minerale:

1. Einrichtung belastbarer Unternehmensführungsstrategien
2. Ermittlung und Einschätzung von Risiken in der Lieferkette
3. Gestaltung und Umsetzung einer Risikobekämpfungsstrategie
4. Durchführung unabhängiger Audits der Erfüllung der Sorgfaltspflicht an bestimmten Stellen der Lieferkette durch Dritte
5. Rückmeldung zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette

Wir haben uns u.a. mit einem Mitarbeiter einer Wohltätigkeitsorganisation in der DR Kongo beraten, um einen Einblick in die Herausforderungen zu erhalten, die mit der Umsetzung der fünf Stufen verbunden sind. Hierbei kamen Bedenken hinsichtlich der Qualität von Audits zur Sprache, insbesondere sei es Praxis, die Kinder von den Minen zu entfernen, wenn die Prüfer kommen. Als wesentliches Problem wurde jedoch das Fehlen einer Alternative für die Kinderarbeit in den Minen unterstrichen. Kinder unter 18 dürfen zwar nicht legal in den Minen arbeiten, aber die Gesetze werden aus verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gründen häufig umgangen. Es wurde die Empfehlung ausgesprochen, dass Unternehmen mit Wohltätigkeitsorganisationen zusammenarbeiten, die Kindertagesstätten und Schulen betreiben, und den Familien die Mittel zur Verfügung stellen, ihre Kinder ohne finanzielle Folgen dorthin zu schicken.

Microsoft’s productivity and business software and carbon neutral cloud platform are used in many different ways for the benefit of the environment and society. The power of computing underpins all technological innovation and Microsoft’s mission is to empower every person and every organisation on the planet to achieve more. With its partners, Microsoft has developed solutions spanning education, healthcare, water, buildings, infrastructure, and transportation, to provide essential services to society and help modernise cities in sustainable ways that minimise negative environmental impacts.

Microsoft ist seit langem Teil der SRI-Strategie und hat als eines der weltweit größten Technologieunternehmen einen wesentlichen Einfluss auf die Kobaltnachfrage. Als wir uns erstmalig mit Microsoft wegen dieses Themas in Verbindung setzten, hatte das Unternehmen das von ihm verwendete Kobalt in seiner Lieferkette noch nicht bis zu den Herkunftsminen zurückverfolgt. Deshalb konnten wir auch das fünfstufige Rahmenwerk für Kobalt nicht anwenden.

Ende 2018 erörterten wir im Rahmen eines Meetings mit dem Senior Director, Responsible Sourcing and Certifications von Microsoft die Veränderungen, die Microsoft in seiner Lieferkette vorgenommen hatte, und die Veröffentlichung des neuen Berichts „Devices Sustainability at Microsoft“ (Nachhaltigkeit von Geräten bei Microsoft) für 2018. Wir freuten uns, das Microsoft Maßnahmen für eine stärkere Transparenz in der Kobalt-Lieferkette getroffen und die Rückverfolgbarkeit sowie die Erfüllung der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette gemäß den OECD-Leitsätzen verbessert hatte.

Darüber hinaus unterstützt Microsoft Pact, eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die Unternehmen hilft, gegen Kinderarbeit in Mineral-Lieferketten vorzugehen. Durch finanzielle Unterstützung für Familien und Bildungsträger konnte in den Regionen Manono und Kolwezi in der DR Kongo die Zahl der Kinder, die in Minen arbeiten, um 77-97% reduziert werden. Dieses Programm erhielt internationale Anerkennung. Microsoft hat beim Kobalt noch einen Weg vor sich, und wir werden mit dem Unternehmen im Dialog über die Fortschritte bleiben.

Dabei sollte nicht übersehen werden, dass die Maßnahmen von Microsoft auch aus unternehmerischer Sicht sinnvoll sind. Durch die Übernahme von Verantwortung für die Verbesserung der Standards weiter zum Ende der Lieferkette senkt das Unternehmen nämlich auch das Risiko von Lieferkettenunterbrechungen und Imageschäden. Das Unternehmen nimmt zudem anstehende Regulierungen vorweg. Zwar gibt es noch keine verbindliche Kobalt-Regulierung, doch angesichts der gesetzlichen Entwicklungen im Zusammenhang mit Konfliktmineralen werden die politisch Verantwortlichen, besonders in der Europäischen Region, diese Regelungslücke wahrscheinlich schließen.

Aus Anlageperspektive sind wir überzeugt, dass Unternehmen, die eine umfassende treuhänderische Pflicht gegenüber allen Interessengruppen anerkennen, sich als die besseren langfristigen Anlagen erweisen werden.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

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