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Entwaldung: Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen

Diese Reihe von ESG-Veröffentlichungen untersucht die wichtigsten Herausforderungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, mit denen die Menschheit konfrontiert ist und in den kommenden Jahrzehnten konfrontiert sein wird. Die erste Folge der Reihe hatte den Verlust der Biodiversität zum Thema, und in dieser Ausgabe wollen wir uns auf die Entwaldung konzentrieren.

Entwaldung: Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen
Adrienn Sarandi

Adrienn Sarandi

Global Head of ESG Solutions & Strategic Initiatives


Bhaskar Sastry, CFA

Bhaskar Sastry, CFA

ESG Content Manager


19. Mai 2022
5 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Bäume leisten eine Vielzahl von Diensten, u. a. schützen sie uns vor dem Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität, doch die Abholzungsrate ist beispiellos
  • Die Regierungen ergreifen durch Vereinbarungen auf der COP26, Regulierung und Stärkung der Kohlenstoffmärkte entschlossene Maßnahmen zur Bekämpfung der Entwaldung
  • Investoren fällt eine einzigartige Rolle und Verantwortung dabei zu, zur Bekämpfung der Entwaldung beizutragen.

Wir sind Zeugen der unerbittlichen Zerstörung eines der wertvollsten Güter der Erde - die Bäume. Aufgrund des wachsenden Bedarfs der Menschheit an bestimmten Produkten, insbesondere Rindfleisch, Soja und Palmöl, droht die Abholzung unserer Wälder, die katastrophale Folgen hätte.

Das Tempo der weltweiten Entwaldung hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich beschleunigt. Seit 1990 ist eine Fläche von der Größe Indiens und Nigerias der Abholzung zum Opfer gefallen (UN, 2021).

Lesen Sie das vollständige Whitepaper hier

 

Diese Reihe von ESG-Veröffentlichungen untersucht die wichtigsten Herausforderungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, mit denen die Menschheit konfrontiert ist und in den kommenden Jahrzehnten konfrontiert sein wird. Die erste Folge der Reihe hatte den Verlust der Biodiversität zum Thema, und in dieser Ausgabe wollen wir uns auf die Entwaldung konzentrieren.

Wir sind Zeugen der unerbittlichen Zerstörung eines der wertvollsten Güter der Erde - die Bäume. Aufgrund des wachsenden Bedarfs der Menschheit an bestimmten Produkten, insbesondere Rindfleisch, Soja und Palmöl, droht die Abholzung unserer Wälder, die katastrophale Folgen hätte.

Das Tempo der weltweiten Entwaldung hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich beschleunigt. Seit 1990 ist eine Fläche von der Größe Indiens und Nigerias der Abholzung zum Opfer gefallen (UN, 2021).

Die nachstehende Karte zeigt die am stärksten von der Entwaldung betroffenen Gebiete der Welt:

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Quelle: WWF (2015)
Die Schattierung dient nur zur Veranschaulichung

Der überwiegende Teil (95%) der Entwaldung erfolgt derzeit in tropischen Ländern, vor allem in Südamerika und Südostasien. Untersuchungen zeigen jedoch, dass ein Großteil der weltweiten Entwaldung auf die Nachfrage der Industrieländer nach Rindfleisch, Soja (das zum größten Teil an Kühe verfüttert wird), Palmöl und Holzprodukten, einschließlich Papier, zurückzuführen ist1.

Warum sollte uns das interessieren?

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Quelle: UN Biodiversity / Greenpeace, Februar 2022

Die Entwaldung hat auf lokaler und globaler Ebene schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen, da sie:

  • den Klimawandel verschärft und die Bemühungen um dessen Eindämmung beeinträchtigt. Der WWF schätzt, dass Entwaldung und Waldschädigung für etwa 15% der weltweiten Kohlenstoffemissionen1 verantwortlich sind – mehr als die Summe der Emissionen aller Autos, Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe weltweit2.
  • Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerstört und den Boden verschlechtert, wodurch sich die Zahl und Vielfalt der einheimischen Arten verringert
  • uns daran hindert, uns an das Klima anzupassen. Das Laub der Bäume bildet ein wertvolles Blätterdach, die Verdunstung der Blätter kühlt die darunter liegende Fläche ab und die Baumwurzeln schützen vor Dürren, indem sie Grundwasser speichern.
  • die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Krankheiten wie COVID-19 erhöht.

Entwaldung: Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen

Einen deutlichen Umbruch bewirken

Die COP26 im November 2021 stellte in den globalen Bemühungen zur Bekämpfung der Entwaldung einen dringend benötigten Schritt nach vorn dar. Mehr als 140 Länder, die 90% der weltweiten Wälder repräsentieren, unterzeichneten die "Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Glasgow zu Wäldern und Landnutzung", um den Waldverlust und die Landdegradierung bis 2030 zu stoppen und umzukehren.

Es wird erwartet, dass die auf der COP26 getroffenen Vereinbarungen auch die Transparenz, Zuverlässigkeit und Liquidität der freiwilligen Kohlenstoffmärkte stärken dürften – ein wichtiger Hebel für die Bekämpfung der Entwaldung und des Klimawandels. Dies dürfte zu einer höheren Qualität der Gutschriften, einer größeren Nachfrage nach Kompensationen (da die Unternehmen ihre Netto-Null-Ziele erreichen wollen) und zu höheren Preisen für Kohlenstoffkompensationen führen.

Regulators are also starting to take firm action on deforestation risks. The European Commission has released plans to ban imports and exports of certain commodities and products derived from forests unless they can be shown to be “deforestation-free” and produced in accordance with applicable laws. The Sustainable Finance Disclosure Regulations (SFDR) and EU Taxonomy will also focus on reporting on exposures to and management of deforestation and biodiversity loss for in-scope investors.

Die Herausforderung besteht darin, dass die Offenlegung von Informationen über Abholzung und Biodiversität fehlt; hier soll die Arbeit der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) Abhilfe schaffen.

Die Unternehmen sind dafür verantwortlich, die Abholzungsrisiken in ihren Betrieben und Lieferketten zu verstehen und offenzulegen. Dies gilt auch für landwirtschaftliche Unternehmen und solche, die auf Papierprodukte und Holz angewiesen sind. Die Verbraucher können durch ihre Ernährungsgewohnheiten Änderungen bewirken, indem sie z. B. weniger Rindfleisch essen, das aus Gebieten stammt, in denen nicht nachhaltig abgeholzt wird, und Fleisch, Palmöl und Soja aus verantwortungsvollen Quellen kaufen.

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Investment-Standpunkte

Die Entwaldung ist ein finanziell bedeutendes ESG-Risiko, das Anleger bei der Analyse von Aktien und Unternehmensanleihen berücksichtigen sollten. Wenn die Anleger verstehen, wo der Waldverlust am größten ist und wodurch er verursacht wird, können sie besser nachvollziehen, welche Produkte, Unternehmen, Branchen und Länder die größten Auswirkungen auf die Entwaldung haben und für welche diese das größte Risiko darstellt.

Die Nahrungsmittelproduktion und der Agrarsektor haben die größten Auswirkungen auf die Entwaldung, insbesondere durch die Produktion von Rindfleisch, Soja und Palmöl. Die Analyse der Risiken in den Betrieben und Lieferketten dieser Unternehmen ist von entscheidender Bedeutung, um die Attraktivität und Kreditwürdigkeit einer Anlagemöglichkeit zu bestimmen.

Ein wirksames Engagement der Investoren ist entscheidend, um sicherzustellen, dass diese Unternehmen ihre Abhängigkeit von der und ihre Auswirkungen auf die Entwaldung berücksichtigen. Marktführende Unternehmen legen relevante Risiken offen und verfügen über Strategien, die belegen, wie sie ihre Auswirkungen auf die Natur abmildern oder ausgleichen wollen. Der Umfang und die Qualität der Offenlegung von Informationen über die Entwaldung stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Die Forderung nach einer besseren Offenlegung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Naturkapital ist von entscheidender Bedeutung und sollte der Offenlegung von Informationen zum Klimawandel dringend folgen.

Die Anleger sollten akzeptieren, dass die Abholzung der Wälder direkte Auswirkungen auf den langfristigen Wert ihrer Portfolios haben könnte. Ebenso sind wir der Meinung, dass Investoren die einmalige Gelegenheit haben, durch ihre Kapitalallokationsentscheidungen und ihre aktive Eigentümerschaft zum Erhalt und Wiederaufbau von Wäldern beizutragen. Wenn Regierungen, Aufsichtsbehörden, Unternehmen, Verbraucher und Investoren die Bedeutung der Natur in den Vordergrund stellen, ist ein Systemwandel möglich.

1 ‘Deforestation displaced: trade in forest-risk commodities and the prospects for a global forest transition’ (Pendrill et al., 2019)
2 Deforestation and forest degradation’ (WWF, 2022)
3 Deforestation and climate change’ (The World Counts, 2020)

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

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