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Biotechnologie – von der Defensive in die Offensive

Biotechnology stocks are experiencing a historic period of relative underperformance. Portfolio Manager Andy Acker explains why he believes the selling does not match up with the sector's long-term growth prospects.

Andy Acker, CFA

Andy Acker, CFA

Portfoliomanager


4. Feb 2022
4 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der historische Rückgang der Biotechnologie im vergangenen Jahr führte dazu, dass einige Unternehmen des Sektors unter dem Wert des Barvermögens in ihrer Bilanz gehandelt werden.
  • Steigende Zinsen und anhaltende Gegenwinde könnten zu einer weiteren kurzfristigen Volatilität in diesem Sektor führen.
  • Unserer Ansicht nach sind viele Biotech-Firmen unterbewertet und ihr langfristiges Wachstum wird unterschätzt, vor allem, wenn man ihre Innovationskraft bedenkt.

Eine ganze Reihe von Problemen belasten den Sektor: die Unsicherheit bezüglich der Arzneimittelpreisreform nach den US-Wahlen 2020, überraschende regulatorische Maßnahmen und Verzögerungen aufgrund von COVID-19, ein aufgeblähter Markt der Erstemissionen, Rückschläge bei klinischen Studien und in jüngster Zeit die Aussicht, dass die Bewertung langfristiger Vermögenswerte durch steigende Zinssätze unter Druck geraten könnte. Kurz gesagt, der Biotech-Sektor stand im vergangenen Jahr unter starkem Druck und befindet sich auf dem Rückzug.

Wir glauben aber nicht, dass der Sektor geschlagen ist. Im Gegenteil: unseres Erachtens werden viele Biotech-Aktien weit unter dem langfristigen Wert der zugrunde liegenden Unternehmen gehandelt. Dadurch kann sich eine einzigartige Chance ergeben, in die schnelle Innovation des Sektors zu investieren – und das zu ungewöhnlich niedrigen Preisen.

Massive Verkaufswelle

Gerechterweise muss gesagt werden, dass der Biotech-Sektor einiger Rationalisierung bedurfte. In den letzten zwei Jahren kam es zu einer Fülle von Börsengängen (IPOs) im Sektor und zu Blankoscheck-Fusionen über sog. SPACs.3 Viele Arzneimittelhersteller gingen mit beträchtlichen Aufschlägen an die Börse. Darunter waren auch Unternehmen, die positive klinische Daten erst noch vorlegen mussten. Tatsache ist, dass nahezu ein Drittel der Unternehmen, die 2021 an die Börse gingen, im vorklinischen Stadium der Entwicklung waren. Im Jahr 2018 waren es noch 18 % (Abbildung 1).

biotech chart 1

Quelle: BioPharma Dive, Stand: 31. Dezember 2021. Die IPO-Daten basieren auf Unternehmen, die mindestens USD 50 Mio. aufbrachten.

Aber während ein typischer Kursrückgang bei Biotech in der Vergangenheit zu einem Verlust von 28 % führte und weniger als 70 Handelstage anhielt, ist der aktuelle Rückgang viel härter und dauert länger (über 240 Tage).4 Viele Unternehmen werden aktuell unter dem Wert des Barvermögens in ihrer Bilanz gehandelt und das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt unter dem des S&P 500 und dem langfristigen Sektordurchschnitt (Abbildung 2).

biotech chart 2

Quelle: Bloomberg, Quartalsdaten vom 30. September 1992 bis 31. Juli 2021. Der S&P Biotechnology (Biotech) Sector Index ist ein kapitalisierungsgewichteter Index, der sich aus GICS-klassifizierten Biotech-Unternehmen zusammensetzt.

biotech chart 3

Quelle: US- Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration), Daten vom 31. Dezember 2021.

Ist die Talsohle in Sicht?

Gegenwärtig sehen wir Anzeichen, dass sich der Gegenwind des Sektors allmählich legen könnte. Die Biden-Regierung z.B. ist dabei, voraussichtlich noch in diesem Jahr einen ständigen Kommissar der FDA zu ernennen. Ein im Amt bestätigter Kommissar könnte die Beschlussfassung der FDA vorhersagbarer machen und unerfreuliche Überraschungen vermeiden. Die Unsicherheiten im Rahmen der Arzneimittelreform zogen sich hin, als der Gesetzentwurf „Build Back Better“ Ende 2021 nicht vom Kongress verabschiedet wurde. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Gesetzgeber auf eine Lösung vor den Zwischenwahlen im November drängen: entweder wird es keine Änderungen geben oder eine Politik, die auf den jüngsten Vorschlägen basiert. Dies dürfte sich unseres Erachtens in bescheidenem Maße auf den Sektor auswirken.

Eine Biopharmaindustrie mit niedrigen Bewertungen und umfangreichen Barmitteln könnte auch Anlass zu neuen Fusionen und Übernahmen geben. Im letzten Jahr ging die Fusions- und Übernahmetätigkeit von Biopharmaunternehmen auf insgesamt USD 108 Mrd. zurück, einen der niedrigsten Stände seit zehn Jahren, im Vergleich zu USD 261 Mrd. im Jahr 2019.7  Manche Schätzungen gehen daher davon aus, dass Large-Cap-Unternehmen bis Ende 2022 Barmittel von insgesamt USD 500 Mrd. für Investitionen zur Verfügung haben.

Bis dato hat die Industrie zurückgewiesen, größere Transaktionen zu verfolgen (wahrscheinlich aus Angst vor Prüfungen durch die Regulierungsbehörden). Large Cap-Unternehmen haben jedoch signalisiert, schwache Pipelines durch die Übernahme kleiner, innovativer Unternehmen zu stärken. So verkündete beispielsweise UCB, ein Hersteller von Epilepsie-Medikamenten, ein Angebot für den Hersteller von Arzneimitteln für seltene Krankheiten Zogenix in Höhe von USD 1,9 Mrd., mit einem Aufschlag von rund 70 %. Durch die Transaktion erhält UCB Zugriff auf das Medikament Fintepla von Zogenix zur Behandlung seltener Arten von Epilepsie, das ähnlich wie Vimpat, das eigene Epilepsie-Medikament von UCB, die Exklusivität auf dem US-Markt verliert. In Anbetracht der zahlreichen Faktoren, wie große Barmittel, dramatisch niedrige Bewertungen, Niedrigzinsen und eine klare Arzneimittelpreisbildung, erwarten wir einen starken Anstieg der Fusions- und Übernahmetätigkeit im kommenden Jahr.

Eine sinnvolle Strategie

Nicht alle Probleme des Biotech-Sektors verschwinden. In diesem Jahr dürfte der striktere Kurs der Zentralbank wachstumsstarke Unternehmen belasten, die noch keine Gewinne erwirtschaften. Dazu gehören auch Bereiche der Biotechnologie. Vor diesem Hintergrund dürften unserer Ansicht nach Unternehmen, die Umsätze generieren oder die sich in einem späteren Entwicklungsstadium befinden, gut aufgestellt sein.

Aber wir sind dennoch zuversichtlich. COVID-19 und die entsprechende Wachstumsrally führten zu überwältigenden Zuwächsen in den letzten zwei Jahren. Jetzt, da die Pandemie hoffentlich abklingt, dürfte Biotech nach unseren Erwartungen zu einem besseren Gleichgewicht finden. Klinische Ereignisse könnten in den kommenden 18 Monaten Zuversicht wecken. Dazu zählen beispielweise Gentherapien bei Muskeldystrophie, niedermolekulare Therapien für die Huntington-Krankheit sowie immunonkologische Therapien bei Melanomen und Lungenkrebs. Der Sektor wartet außerdem gespannt auf Neuigkeiten über drei Arzneimittel gegen Alzheimer, die eine Marktchance in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar bedeuten könnten. Positive Daten könnten gut für den Biotech-Sektor sein – und ihn wieder in die Offensive bringen.


1Bloomberg, data reflect total returns of -20% or worse in the XBI from 27 February 2006 through 27 January 2022.
2EY M&A Firepower, 10 January 2022.
3Regulatory Affairs Professionals Society (RAPS), as of 7 January 2022.
4Bloomberg, data from 31 January 2006 to 27 January 2022.
5Bloomberg, data from 8 February 2021 to 27 January 2022. The SPDR S&P Biotech ETF (XBI) is designed to correspond generally to the performance of the S&P Biotechnology Select Industry Index, an equal-weighted index that tracks biotechnology stocks listed on multiple indexes.
6Bloomberg, data from 31 January 2006 to 27 January 2022.
7Special purpose acquisition company (SPAC) = a publicly traded company created for the purpose of acquiring or merging with an existing company.

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