Für qualifizierte Anleger in der Schweiz

Stockpicker am Ende der Ära des freien Geldes

Portfoliomanager Luke Newman untersucht, was eine Veränderung der Marktdynamik für Long/Short-Anleger bedeutet.

Luke Newman

Luke Newman

Portfoliomanager


29. März 2023
3 Min. Video ansehen

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der Rezessionsdruck und das Risiko eines grösseren Ausfallzyklus haben zu einer veränderten Anlegerneigung und einem Ende der spekulativen Exzesse geführt, die wir in den letzten Jahren erlebt haben.
  • Eine Rückkehr zur höheren Streuung zwischen den Preisen für einzelne Wertpapiere bietet bei der Aktienselektion die Möglichkeit, Bewertungstechniken wieder einzuführen, die über einen Großteil des letzten Jahrzehnts an den Rand gedrängt wurden.
  • Eine ausgeprägtere Streuung stellt ein besonders attraktives Umfeld für Long/Short-Anleger dar, die in der Lage sind, zwischen florierenden und angeschlagenen Unternehmen zu unterscheiden.

Änderungen im Anlageumfeld und neue Regimes für die Marktbedingungen sind keine gewöhnlichen Ereignisse, aber in den letzten sechs oder sieben Monaten wurde deutlich, dass wir eine neues Zeitalter für Märkte und Volkswirtschaften erlebt haben. Die niedrigen Inflationsniveaus des letzten Jahrzehnts scheinen hinter uns zu liegen, und wir sind in eine neue Phase eingetreten, die viele Folgen für die Volkswirtschaften und Investitionen mit sich bringt.

Die Chancen eines Kreditausfallzyklus und Rezessionsdruck sind jetzt sehr real. Wir haben gesehen, wie sich die Investitionsbereitschaft der Anleger geändert hat und die spekulativen Exzesse der letzten Jahre liegen scheinbar wieder hinter uns. Die Finanzierungskosten sind jetzt höher, aber wenn wir auf frühere Stationen unserer Investmentkarriere zurückblicken, haben wir das starke Gefühl, dass dies ein viel normaleres Umfeld für Investitionen ist.

Was wir an den Aktienmärkten gesehen haben, ist eine Rückkehr zu größeren Streuungen zwischen einzelnen Wertpapieren und damit die Möglichkeit bei der Aktienselektion Bewertungstechniken und -ansätze anzuwenden, die über einen Großteil des letzten Jahrzehnts verbannt und wirklich durch das alleinige Ziel ersetzt wurden, bei dem Management auf einen einzigen Faktor zu setzen – den Alles beherrschenden Wachstumsfaktor, der die Märkte so lange dominiert hat.

Die Frage wendet sich nun der Beständigkeit dieses neuen Umfeldes zu. Wie lange wird diese neue Dynamik an den Aktien- und Rentenmärkten anhalten?

Wir sind überzeugt, dass alle politischen Entscheidungsträger in der westlichen Welt, insbesondere Zentralbanken und Regierungen, daran interessiert sind, sich dauerhaft von dieser Ära des freien Geldes und der Nullzinsen zu entfernen. Und es gibt eine Entschlossenheit, auch wenn wir Druck auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und rezessive Kräfte sehen, nicht zu einer Periode negativer oder Nullzinsen in der Zukunft zurückzukehren.

Ich denke, uns allen ist jetzt klar, dass es sowohl wirtschaftliche als auch soziale unbeabsichtigte Folgen in Bezug auf die durch diese Politik verursachten Ungleichheitstendenzen gegeben hat; eine Rückkehr zu einer normaleren Form der Asset-Allocation scheint angebracht. Wenn wir mit dieser Behauptung richtig liegen, sollte diese Verbesserung der Anlagechancen, die wir bei der Aktienselektion gesehen haben - insbesondere für Long/Short-Anleger, die von sich verschlechternden Bedingungen ebenso profitieren können wie von den Unternehmen, die sich in diesem Umfeld behaupten können - tatsächlich weiterhin sehr ausgeprägt sein und vor allem viel besser als das, was wir in den letzten zehn Jahren gesehen haben.

—–

Glossar:

Inflation: Der Prozentsatz, mit der die Preise von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft steigen. Der CPI (Verbraucherpreisindex) und der RPI (Einzelhandelspreisindex) sind zwei gängige Maße.

 Rezession: Ein erheblicher und anhaltender Abschwung der Wirtschaftstätigkeit, bei dem es mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale mit sinkendem BIP (Bruttoinlandsprodukt) gibt (so die allgemeine Definition).

Ausfall/Ausfallzyklus: Das Versäumnis eines Schuldners (z. B. eines Anleiheemittenten), Zinsen zu zahlen oder einen ursprünglichen Darlehensbetrag bei Fälligkeit zurückzuzahlen. Eine Phase im Marktzyklus, in der die Ausfallquoten als Reaktion auf schwierigere wirtschaftliche Bedingungen steigen.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellen keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

Marketing-Anzeige.

 

Glossar

 

 

 

WICHTIGE INFORMATIONEN

Bitte lesen Sie die folgenden wichtigen Informationen zu den Fonds im Zusammenhang mit diesem Artikel.

Janus Henderson Fund (der „Fonds“) ist eine SICAV nach luxemburgischem Rech, am 26. September 2000 gegründet, und wird von Janus Henderson Investors Europe S.A. gemanagt. Janus Henderson Investors Europe S.A. kann beschließen, die Marketingvereinbarungen dieses Investmentfonds nach den einschlägigen Vorschriften zu beenden. Dies ist eine Werbeunterlage. Potenzielle Anleger sollten den Prospekt des OGAW und die wesentlichen Anlegerinformationen lesen, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
    Specific risks
  • Aktien/Anteile können schnell an Wert verlieren und beinhalten in der Regel höhere Risiken als Anleihen oder Geldmarktinstrumente. Daher kann der Wert Ihrer Investition steigen oder fallen.
  • Wenn ein Fonds ein hohes Engagement in einem bestimmten Land oder in einer bestimmten Region hat, trägt er ein höheres Risiko als ein Fonds, der breiter diversifiziert ist.
  • Der Fonds kann Derivate einsetzen, um sein Anlageziel zu erreichen. Dies kann zu einer „Hebelwirkung“ führen, die ein Anlageergebnis vergrößern kann, und die Gewinne oder Verluste des Fonds können höher sein als die Kosten des Derivats. Derivate bringen jedoch andere Risiken mit sich, insbesondere das Risiko, dass ein Kontrahent von Derivaten seinen vertraglichen Verpflichtungen möglicherweise nicht nachkommt.
  • Wenn der Fonds oder eine währungsabgesicherte Anteilsklasse versucht, die Wechselkursschwankungen einer Währung gegenüber der Basiswährung des Fonds abzumildern, kann die Absicherungsstrategie selbst aufgrund von Unterschieden der kurzfristigen Zinssätze zwischen den Währungen einen positiven oder negativen Einfluss auf den Wert des Fonds haben.
  • Wertpapiere innerhalb des Fonds können möglicherweise schwer zu bewerten oder zu einem gewünschten Zeitpunkt und Preis zu verkaufen sein, insbesondere unter extremen Marktbedingungen, wenn die Preise von Vermögenswerten möglicherweise sinken, was das Risiko von Anlageverlusten erhöht.
  • Der Fonds weist ein hohes Maß an Kauf- und Verkaufsaktivitäten auf, sodass höhere Transaktionskosten entstehen als bei einem Fonds, der weniger häufig handelt. Diese Transaktionskosten fallen zusätzlich zu den laufenden Kosten des Fonds an.
  • Der Fonds könnte Geld verlieren, wenn eine Gegenpartei, mit der er Handel treibt, ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Fonds nicht nachkommen kann oder will, oder als Folge eines Unvermögens oder einer Verzögerung in den betrieblichen Abläufen oder des Unvermögens eines Dritten.
Luke Newman

Luke Newman

Portfoliomanager


29. März 2023
3 Min. Video ansehen

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der Rezessionsdruck und das Risiko eines grösseren Ausfallzyklus haben zu einer veränderten Anlegerneigung und einem Ende der spekulativen Exzesse geführt, die wir in den letzten Jahren erlebt haben.
  • Eine Rückkehr zur höheren Streuung zwischen den Preisen für einzelne Wertpapiere bietet bei der Aktienselektion die Möglichkeit, Bewertungstechniken wieder einzuführen, die über einen Großteil des letzten Jahrzehnts an den Rand gedrängt wurden.
  • Eine ausgeprägtere Streuung stellt ein besonders attraktives Umfeld für Long/Short-Anleger dar, die in der Lage sind, zwischen florierenden und angeschlagenen Unternehmen zu unterscheiden.