Bitte stellen Sie sicher, dass Javascript zwecks Zugang zur Websiteaktiviert ist 2022 – Optimale Bedingungen für ein Instrumentarium liquider alternativer Anlagen? - Janus Henderson Investors
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2022 – Optimale Bedingungen für ein Instrumentarium liquider alternativer Anlagen?

David Elms

David Elms

Leiter diversifizierte alternative Anlagestrategien | Portfoliomanager



28 Mrz. 2022

David Elms und Natasha Sibley aus dem Diversified Alternatives-Team untersuchen, wie ein Multi-Strategie-Ansatz durch die Verwendung liquider alternativer Anlagen zu einer besseren Diversifizierung beitragen und Allokationen in traditionellen Anlageklassen ergänzen kann.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Am liquiden Ende des Spektrums diversifizierter alternativer Anlagen ist es für Anleger leichter, eine Diversifizierung weg von Exposures gegenüber traditionellen festverzinslichen Anlagen und Aktien zu erzielen.
  • Im Gegensatz zu traditionellen Anlagen in Aktien und Anleihen ist bei alternativen Anlagen keine einzelne Renditequelle vorherrschend. Das Instrumentarium umfasst dagegen eine vielfältigere Auswahl an potenziell wichtigen Tools.
  • Korrelationen nehmen in unsicheren Marktphasen im Allgemeinen zu. Indem Anleger Trades mit negativer Korrelation zum Markt hinzufügen, können sie ein Portfolio erhalten, das auch bei einer plötzlichen Änderung der Marktbedingungen relativ neutral bleibt.

 

Anfang 2022 war an den internationalen Märkten ein deutliche Verlagerung zu verzeichnen. Die ohnehin bereits hohe Inflation stieg weiter und verwurzelte sich auf längere Sicht. Der Trend ging zunehmend weg von der extrem akkommodierenden Geldpolitik, an die uns die Zentralbanken gewöhnt hatten. Aufgrund der Krise in der Ukraine nahm die Unsicherheit weltweit in der jüngsten Zeit noch zu. Deshalb überrascht es nicht, dass für viele Anleger die Diversifizierung und die Absicherung gegen Abwärtsrisiken sowie die potenzielle Rolle von alternativen Anlagen in einem umfassenderen Portfolio zu einer wesentlichen Überlegung wurden.

Bei alternativen Anlagen denkt man oft an Private Equity oder Kreditvehikel, weniger liquide Exposures, Venture Capital zur Finanzierung von Frühphasen und ähnliche Investments. Das liquidere Ende des Spektrums diversifizierter alternativer Anlagen bietet Anlegern jedoch Gelegenheit, eine unkompliziertere Diversifizierung weg von Exposures gegenüber traditionellen festverzinslichen Anlagen und Aktien zu erzielen. Im Gegensatz zu traditionellen Anlagen in Aktien und Anleihen ist bei alternativen Anlagen keine einzelne Renditequelle vorherrschend. Anstatt Aufschlägen für das mit Aktien oder Unternehmensanleihen verbundene Risiko besteht das Instrumentarium aus einem vielfältigeren und oft kurzlebigeren Angebot potenziell wichtiger Tools.

Der Multi-Strategie-Ansatz

Am liquiden Ende des Angebots an diversifizierten alternativen Anlagen herrscht eindeutig das Multi-Strategie-Anlageuniversum vor. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um eine Kombination verschiedener Möglichkeiten, mit denen versucht werden soll, für Anleger Rendite zu generieren.

Die Auswahl der Möglichkeiten ist hier groß. In den 1980er und 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre erzielten die Investmentbanken beispielsweise einen großen Teil ihres Gewinns, weil den Märkten kurzfristige Liquidität zur Verfügung gestellt wurde. Für Staatsanleiheauktionen ist viel kurzfristige Liquidität erforderlich. Geringe Rabatte scheinen die Anleger zu motivieren, diese Liquidität zur Verfügung zu stellen. Wählt man einen systematischen Ansatz für Gelegenheiten, kann man interessante Renditequellen für Anleger finden. Wenn Unternehmen am Markt Mittel beschaffen wollen, ist oft auch ein beträchtlicher Risikoaufschlag damit zu erzielen, dass man die notwendige Liquidität zur Verfügung stellt, damit ein großer Aktienblock einen Abnehmer findet.

Eine weitere klassische Strategie ist Wandelanleihenarbitrage. Wandelanleihen verfügen über eine implizite eingebettete Volatilitätsexposure. Diese kann durch eine Absicherung gegen das Aktienrisiko, Kreditrisiko und Zinsrisiko isoliert werden – das kann billig oder teuer sein. Zum richtigen Zeitpunkt kann eine derartige Exposure äußerst rentabel sein.

Der Aufstieg preisunempfindlicher Produkte

Zu den wichtigen Themen, die in der jüngsten Zeit an den Märkten eine Rolle spielten, zählt der Aufstieg preisunempfindlicher Produkte – ein hervorragendes Beispiel hierfür sind passive Fonds. Aber auch die Zahl strukturierter Bankprodukte – von Quant-Anlagestrategien bis hin zu Autocallable Notes – die typischerweise an private Anleger verkauft werden, hat stark zugenommen.

Der Optionshandel ist ein umstritteneres Beispiel für Preisunempfindlichkeit. Dieser ist in den letzten Jahren stark gewachsen, besonders in den USA (Abbildung 1). Der Optionshandel selbst ist zwar nicht preisunempfindlich, generiert aber einen preisunempfindlichen Kapitalstrom, da die Marktmacher ihre Positionen absichern.

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Kombiniert man die Zunahme preisunempfindlicher Strategien mit einem rückläufigen Marktanteil aktiver Anlageverwalter, entstehen Preisschwankungen, die zu zahlreicheren Störungen (Verwirrung und Fehlentscheidungen) und weniger Signalen führen können. Für alternative Anleger kann das positiv sein, da sich ihnen mehr Möglichkeiten bieten – allerdings kann eine solche Situation auch mit erhöhter Volatilität einhergehen.

Flexible Multi-Strategie-Anlagen

Unserer Meinung nach besteht die beste Reaktion auf diese äußerst unflexiblen Handelsstrategien in maximaler Flexibilität, bei der ein Multi-Strategie-Ansatz bei alternativen Anlagen möglicherweise helfen kann. Es ist ein echter Vorteil, über eine Exposure gegenüber vielen verschiedenen Strategien zu verfügen und diese Exposure an die sich bietenden Gelegenheiten anzupassen. Wir denken, dass das an den in den letzten Jahren verzeichneten Zuflüssen zu Multi-Strategie-Vehikeln deutlich wird.

Bei diesem Multi-Strategie-Konzept sind zwei verschiedene Vorgehensweisen möglich, entweder die Häufigkeit des Handels oder der Einsatz zahlreicher unterschiedlicher Strategien. Im Idealfall wünschen wir uns Strategien mit geringer Korrelation, nicht nur untereinander, sondern auch zum Markt. Es ist wichtig, dass wir uns der Exposure gegenüber Faktoren und Sektoren bewusst sind, um sicher zu gehen, dass die Diversifizierung auch wirklich ihre Aufgabe erfüllt.

Bei liquiden Alternativen gibt es zahlreiche Optionen, die zur Verwendung im Rahmen einer Multi-Strategie-Allokation ausgewählt und miteinander kombiniert werden können. Beispiele finden Sie in Abbildung 2.

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Aktienmarktneutral: Durch Long- und Short-Investments in Aktien Alpha erzielen
Event driven: Preisineffizienzen im Zusammenhang mit strategischen Unternehmensentscheidungen oder Kapitalstrukturen ausnutzen
Risikotransfer: Angebots-/nachfragebedingte Ungleichgewichte am Markt für Derivate nutzen.
Portfolioabsicherung: Das Risiko des Eintretens von Extremereignissen durch eine vielschichtige Absicherungsstrategie mindern
Preisdruck: Durch Gelegenheiten, Kapital in Liquidität umzuwandeln, Renditen generieren
Wandelanleihenarbitrage: Fehlbepreisungen von Wandelanleihen nutzen


Bei angespannten Märkten können die Korrelationen durchaus ‚eins‘ erreichen

Korrelationen sind in den besten Zeiten nicht unveränderlich, und in angespannten Situationen haben sie Tendenz, nachteilig zuzunehmen, wobei sie teilweise sogar ‚eins‘ erreichen, was alle Vorteile der Diversifizierung zunichte macht. Dem kann durch Absicherungen in Form von Trades entgegengewirkt werden, von denen Sie eine negative Korrelation zum Markt erwarten würden. Das bedeutet, dass Sie ein relativ neutrales Portfolio aufbauen können, selbst wenn die Marktbedingungen sich plötzlich ändern, wie z. B. Anfang 2022.

Absicherung ist zwar mit Kosten verbunden, bringt jedoch zwei eindeutige Vorteile: Der erste ist der direkte Vorteil eines geringeren Rückgangs bei angespannten Märkten, den wir im Januar 2022 beobachten konnten, als sowohl Aktien als auch Anleihen zurückgingen. Der zweite Vorteil ist, dass sie Ihnen zu einer guten Position für die zukünftigen Ereignisse verhelfen kann. Anleger, die die Renditen durch Diversifizierung und Absicherung glätten, haben Gelegenheit, neue Trades hinzuzufügen, insbesondere, wenn andere Marktteilnehmer nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, das zu tun.  Für uns brauchen Anleger in unsicheren Zeiten vor allem Geduld, darüber hinaus aber auch die richtigen Tools, um Diversifizierung zu erzielen, während andere Bereiche der Anlagewelt nicht die erhofften Renditen bringen.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

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