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Streuung in Europa – eine Chance?

Tim Winstone, CFA

Tim Winstone, CFA

Portfoliomanager


15 Jun 2022
9 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Durch die in diesem Jahr vorherrschende Volatilität haben sich die Bewertungen und Renditen von Euro-Investment-Grade-Anleihen (IG) verbessert, und gleichzeitig hat die Streuung an den Kreditmärkten zugenommen.
  • Dies geschieht jedoch vor dem Hintergrund einer wesentlich schwierigeren Angebots- und Nachfragedynamik, da die Zentralbanken – einschließlich der EZB – ihre akkommodierende Geldpolitik zurückfahren und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit testen.
  • Die Kreditspreads werden daher in diesem Jahr wahrscheinlich weiter unter Druck stehen, aber anhaltende Volatilität könnte potenzielle Chancen eröffnen, die eine genaue Prüfung der Fundamentaldaten rechtfertigen.

Der Kurswechsel der EZB als Rettungsanker?

"Im Rahmen unseres Mandats ist die EZB bereit, alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu retten. Und glauben Sie mir, es wird ausreichen."

EZB-Präsident Mario Draghi, Juli 2012.

Seit Draghis berühmter Rede hat die EZB einen beruhigenden Rückhalt zur Unterstützung der europäischen Kreditmärkte geboten, sowohl fiskalisch, durch Finanzierung als auch geldpolitisch, durch Anleihekäufe. Wie aus Abbildung 1 hervorgeht, hat die Ausweitung der EZB-Bilanz durch quantitative Lockerung (QE) die Spreads auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten und dafür gesorgt, dass sie innerhalb einer gewissen Spanne gehandelt werden. Die Bilanz der Zentralbank ist auf 64% des BIP angewachsen, verglichen mit 37% in den USA und im Vereinigten Königreich1.

In jüngster Zeit wurde diese Akkommodation durch das Eingreifen der EZB in die Kreditmärkte im Rahmen ihres Programms zum Ankauf von Unternehmensanleihen (Corporate Sector Purchase Programme - CSPP) und als Käufer der letzten Instanz im Rahmen ihres Pandemie-Notfallkaufprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme - PEPP) noch verstärkt. Die EZB plant, die Netto-Anleihekäufe Ende Juni einzustellen. Wie werden die Märkte nach dem Auslaufen dieser Unterstützungsprogramme auf die veränderte Nachfragesituation – den Wegfall eines bedeutenden Käufers von Euro-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) – reagieren, und könnte dies zu einer weiteren Ausweitung der Spreads führen?

Ein weiterer hemmender Einfluss für die Nachfrage könnte sich durch das Auslaufen der Programme für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) ergeben. Das Programm ermutigt Banken zur Kreditvergabe, indem es ihnen Zugang zu günstiger Finanzierung bietet und es ihnen ermöglicht, effektiv Kredite zu einem Zinssatz von nur -1% aufzunehmen. Trotz einiger vorzeitiger Rückzahlungen beträgt das ausstehende Volumen des Programms immer noch etwa 2,2 Billionen Euro2, und das Auslaufen der Erleichterungen durch das TLTRO-Programm in diesem Monat könnte zu weiteren vorzeitigen Rückzahlungen führen. Das Ausscheiden eines weiteren bedeutenden Käufers von Staatsanleihen könnte Auswirkungen auf die Kreditmärkte haben, insbesondere wenn der Verkauf von Anleihen der Peripherieländer der Eurozone betroffen ist.

Die EZB konzentriert sich auf die reibungslose Übertragung ihrer Geldpolitik auf den gesamten Euroraum und darauf, die Fragmentierung des Marktes – d. h. eine Divergenz zwischen schwächeren und stärkeren Volkswirtschaften – zu vermeiden. Um dieses Risiko zu mindern, haben EZB-Vertreter einen Rettungsanker erwähnt. Sie bekräftigten dies auf der Juni-Sitzung, auf der EZB-Präsidentin Lagarde hervorhob, wie flexibel die PEPP-Reinvestitionen seien, aber auch sagte, dass "bestehende angepasste Instrumente oder neue Instrumente" eingesetzt werden könnten. Solche Signale sind für die Stimmung und damit für die Kursentwicklung genauso wichtig wie die Maßnahmen selbst, wenn nicht sogar noch wichtiger.  Es steht noch zur Debatte, ob es sich dabei um eine weitere TLTRO, umfangreiche Ankäufe von Vermögenswerten in letzter Minute, eine Begrenzung der Spreads von Staatsanleihen der Peripherieländer oder die Einrichtung einer ständigen Fazilität handelt. Wenn das Signal glaubwürdig ist, könnte es jedoch ausreichen, wie es bei Draghis "whatever it takes"-Rede im Jahr 2012 der Fall war, als die Notfallfazilität für Outright Monetary Transactions (OMT) nicht in Anspruch genommen werden musste, da die Staatsschuldenkrise beigelegt wurde.

Ein Wendepunkt für IG-Anleihen

Dennoch kann nicht bestritten werden, dass ein erheblicher Liquiditätsabzug im Gange ist und die EZB dem Beispiel anderer Zentralbanken folgt, die ihre Geldpolitik straffen. Auch die Form der Nachfrage wird sich ändern. CSPP-fähige Anleihen haben von den regelmäßigen Käufen der EZB profitiert, und das Ausbleiben der Anleihekäufe könnte zu einer größeren Streuung führen. Eine gute Möglichkeit, die Auswirkungen des Endes der QE auf die Spreads von Euro-IG-Anleihen – und damit die Auswirkungen ihrer Abschaffung – zu quantifizieren, wäre daher die Betrachtung der Differenz zwischen den Spreads von nicht EZB-fähigen und EZB-fähigen Schuldtiteln, wie in Abbildung 2 dargestellt. Wir gehen davon aus, dass in Zukunft eine stärkere Streuung zwischen EZB-fähigen Schuldtiteln (Euro-IG-Anleihen, die die EZB im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme kaufen kann) und nicht EZB-fähigen Schuldtiteln, wie Hochzinsanleihen und IG-Anleihen von Banken, zu erwarten ist. Genauer gesagt könnten EZB-fähige Anleihen anfangen, sich schlechter zu entwickeln als nicht EZB-fähige Anleihen, da die Nachfrage der EZB zurückgeht.

Als Anhängerin quantitativer Lockerung für Unternehmen hält die EZB 16% des Marktes für Euro-IG-Anleihen, verglichen mit weniger als 1% für die US-Federal Reserve und 5% für die Bank of England an ihren jeweiligen Märkten3. Dieser Anteil ist sogar noch höher, wenn man die Beschränkungen für den Ankauf von Finanzschulden im Rahmen des CSPP und PEPP berücksichtigt; dann hält die EZB ein Fünftel der Unternehmensanleihen außerhalb des Finanzsektors4. Ihr Ausstieg ist daher von großer Bedeutung, und es könnten sich Chancen ergeben, wenn sich die Spreads für EZB-fähige Schuldtitel ausweiten. Nicht zuletzt könnten die Risiko-/Ertragsprofile wieder stärker von den Fundamentaldaten abhängen. Das veränderte geldpolitische Umfeld hat die Emissionstrends bereits stark beeinflusst.

Lässt der Angebotsdruck nach?

Die europäischen Unternehmensanleihen gerieten Anfang 2022 verstärkt unter Druck, nachdem die EZB früher als erwartet Zinserhöhungen ankündigte. Volatile Märkte sind der Kapitalbeschaffung am Primärmarkt nicht zuträglich, was die Neuemissionstätigkeit beeinträchtigt hat. Die Aktivität am Primärmarkt ging im Februar und Anfang März nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stark zurück, erholte sich aber später im März wieder. Nach einem ruhigen April hat sich die Emissionstätigkeit im Mai stark erholt, da sich IG-Unternehmen in Momenten der Stabilität beeilten, Kapital aufzunehmen. Wenn die Volatilität nachlässt, wird es höchstwahrscheinlich einen weiteren hemmenden Einfluss auf der Angebotsseite geben, und zwar zu dem Zeitpunkt, zu dem ein wichtiger Käufer den Markt verlässt. In diesem Jahr hat die EZB beispielsweise die Nettoemissionen von IG-Anleihen in Euro mehr als vollständig absorbiert5.

Es könnte auch einen Ansturm auf Emissionen geben, bevor die Programme zum Ankauf von Unternehmensanleihen auslaufen oder bevor eine geldpolitische Straffung die Refinanzierung verteuert. Sollte wirklich eine Angebotsschwemme eintreten, könnte es für IG-Anleihen schwer sein, sich umfassend zu erholen. Auf der anderen Seite könnten wirtschaftliche Probleme Unternehmen dazu veranlassen, keine Kredite aufzunehmen oder proaktiv Fremdkapital abzubauen, um ihre Bilanzen zu straffen. Ein unglücklicher Nebeneffekt von weniger Emissionen, wenn das Angebot versiegt, ist, dass die Anleger weniger Gelegenheit haben, den Primärmarkt als Maßstab für faire Preise auf dem Sekundärmarkt heranzuziehen

Ein Anreiz für Anleger, sich am Primärmarkt zu beteiligen, war der geringe Preisabschlag – nämlich die Neuemissionsprämie (Renditeaufschlag) – gegenüber den bestehenden Anleihen des Emittenten auf dem Sekundärmarkt. Da sich das Angebot jedoch verringert hat, ist die Neuemissionsprämie im Vergleich zu ihrem Niveau zu Beginn der Pandemie gesunken (Abbildung 3). Dies bedeutet, dass der Sekundärmarkt für Anleger attraktiver werden könnte, insbesondere wenn es zu Spread-Ausweitungen kommt, weil die EZB beginnt, ihre Geldpolitik zu straffen. Nichtsdestotrotz hat sich der durchschnittliche Neuemissionsprämie im Mai erhöht, vielleicht weil das Angebot am Markt größer wurde. Diese Prämien sind allerdings nur ein Aspekt.

Das Ende der negativen Zinsen

Die Abschläge wirken oberflächlich betrachtet blass, vor allem wenn sie unabhängig von den absoluten Renditeniveaus – ein wichtiges Barometer für die andere Seite der Medaille, die Anlegernachfrage – betrachtet werden. Die Renditen von Euro-IG-Unternehmensanleihen sind gestiegen, da die Zinserwartungen aufgrund der Wende in der Geldpolitik der Zentralbanken hin zu einer Straffung gestiegen sind. Die Rendite des ICE BofA Euro Corporate Index ist von 0,5% Anfang des Jahres auf mehr als 2,5% Anfang Juni gestiegen (Abbildung 4). Dies übertrifft den Höchststand von 2,0% zu Beginn der Pandemie im März 2020 und ist mit den Werten vom August 2012 vergleichbar. Damals spiegelten die Renditen eher die Stimmung wider als die Bankzinsen – die die EZB zu senken begann –, da die Anleger in Europa im Zuge der Staatsschuldenkrise eine zusätzliche Entschädigung für den Kauf von Anleihen forderten. Diesmal zeigen die höheren Renditen, dass Zinserhöhungen eingepreist werden. Da die EZB noch nicht mit der Straffung der Geldpolitik begonnen hat und sich das Wirtschaftswachstum abschwächt, könnten die Renditen in Europa unserer Meinung nach noch weiter steigen.

Genauer betrachtet zeigt die zugrunde liegende Zusammensetzung der Benchmark, dass man derzeit im Euro-IG-Universum keine Anleihen mit einer Rendite von weniger als 0% findet (Abbildung 5). Zum Vergleich: Im August letzten Jahres lagen etwa 37-46% der Benchmark im negativen Renditebereich. Betrachtet man die globalen Renditen von IG-Anleihen der letzten zehn Jahre aus einem breiteren Blickwinkel, so liegen die aktuellen Renditeniveaus im Perzentilbereich zwischen 80 und 100%-6 und sind damit sehr interessant. Dieses positivere Renditeprofil bietet den Anlegern mehr Möglichkeiten, die Diversifizierung zu verbessern.

Was die Spreads anbelangt, so wirken die globalen IG-Spreads zwar absolut gesehen interessanter, liegen aber nach wie vor in einem Bereich nahe den historischen Zehn-Jahres-Durchschnittswerten6. Offenbar preisen die Märkte eher die Zinsen als die Spreads ein. Ein Großteil der Einpreisung von Zinserhöhungen betrifft das kurze Ende der Renditekurve und hängt mit dem vorgezogenen Straffungszyklus zusammen. Die Möglichkeit, mit hochwertigen, kurzlaufenden Papieren eine positive Rendite zu erzielen, könnte zu einer positiven Nachfragedynamik für IG-Unternehmensanleihen beitragen, insbesondere in einer Zeit, in der eine zu hohe Duration – oder Zinssensitivität – als unangenehm empfunden werden kann. Wir bleiben jedoch in Bezug auf die Anfälligkeit der Spreads wachsam, da die Bewertungen von IG-Anleihen für die Anleger keine ausreichende Vergütung für Rezessionsrisiken darstellen. Aus diesem Grund wird in Europa genau darauf geachtet, dass die EZB einen Rückhalt bietet, und die Zentralbank kann ihre Geldpolitik nur schrittweise straffen, um das Fragmentierungsrisiko zu mindern und gleichzeitig die Preisstabilität zu gewährleisten.

Auf der Qualitätskurve nach oben

Die Dekompression – oder die Underperformance von Unternehmensanleihen mit niedrigerem Rating – ist bereits im Gange, und wir erwarten, dass sie mit dem Abfluss von Liquidität aus dem Markt noch zunehmen wird. Ein defensiver Ansatz durch eine Positionierung in hochqualitativeren Anleihen – und angesichts der Rezessionsrisiken die Bevorzugung eines nicht-zyklischen Engagements – scheinen daher durchaus gerechtfertigt zu sein.

Höhere absolute Renditen könnten die Nachfrage nach IG-Unternehmensanleihen vor dem Hintergrund einer schwierigen Angebotssituation stützen, aber unserer Meinung nach sollten die Anleger darauf achten, dass sie für das eingegangene Risiko angemessen entschädigt werden, da sich die Spreads noch stärker ausweiten könnten. Da sich der wichtigste Käufer von IG-Anleihen vom Markt zurückzieht, denken wir, dass die Performance in Zukunft weitgehend durch eine starke Bottom-up-Titelauswahl auf der Grundlage von Fundamentaldaten bestimmt werden wird, d. h. durch die Identifizierung von Anleihen, die Portfolios interessante risikobereinigte Renditen bieten. Ein flexibler Ansatz, um von Phasen erhöhter Volatilität zu profitieren, die zu größeren idiosynkratischen Streuungen oder Ineffizienzen führen, könnte dazu beitragen, Überrenditen zu erzielen.

Fußnoten

1 Quelle: Bloomberg, 29. April 2022.
2 Quelle: EZB, HSBC, Bloomberg, 25. Mai 2022.
3 Quelle: HSBC, 7. März 2022.
4 Quelle: Credit Suisse, 8. Februar 2022.
5 Quelle: Credit Suisse, 27. April 2022.
Quelle: Bloomberg, 10. Juni 2022. Bezogen auf den ICE BofA Global Corporate Index.

Streuung: Bezieht sich auf den Bereich möglicher Renditen einer Anlage. Kann auch für die Messung des mit einem bestimmten Wertpapier oder einem bestimmten Anlageportfolio verbundenen Risikos verwendet werden.

Volatilität: Das Tempo und das Ausmaß von Auf- und Abbewegungen der Preise und Kurse von Portfolios, Wertpapieren und Indizes. Steigen und sinken die Preise und Kurse stark, ist die Volatilität hoch. Verändern sich die Preise und Kurse eher langsam und in geringerem Ausmaß, ist die Volatilität geringer. Die Volatilität ist ein Maß für das Risiko einer Anlage.

Kreditspread:Die Renditedifferenz zwischen Unternehmensanleihen und gleichwertigen Staatsanleihen.

Quantitative Lockerung: Der Begriff bezeichnet eine unkonventionelle Geldpolitik, die von den Zentralbanken zur wirtschaftlichen Stimulierung eingesetzt wird, indem sie die Geldmenge im Bankensystem insgesamt erhöht.

Investment-Grade-Anleihe: Eine Anleihe, die in der Regel von Regierungen oder Unternehmen mit relativ geringem Zahlungsausfallrisiko begeben wird. Die höhere Bonität dieser Anleihen spiegelt sich in den höheren Ratings im Vergleich zu Anleihen wider, denen ein höheres Ausfallrisiko zugeschrieben wird, wie z. B. High-Yield-Anleihen.

High Yield: Eine Anleihe mit einem Rating unter Investment Grade. Man spricht hier auch von Anleihen ohne Investmentqualität („Sub-Investment Grade“). Diese Anleihen haben ein höheres Zahlungsausfallrisiko und werden daher in der Regel mit einem höheren Kupon begeben, der das zusätzliche Risiko kompensiert.

Corporate Sector Purchase programme (CSPP): Das Programm der EZB zum Ankauf von Unternehmensanleihen, bei dem auf Euro lautende Anleihen mit Investment-Grade-Rating, die von im Euroraum ansässigen Nichtbanken begeben wurden, als notenbankfähige Sicherheiten gelten.

Pandemic Emergency Purchase programme (PEPP): The ECB’s pandemic emergency purchase programme (PEPP) is a non-standard monetary policy measure initiated in March 2020 to counter the serious risks to the monetary policy transmission mechanism and the outlook for the euro area posed by the coronavirus (COVID-19) outbreak.

Targeted Long-term Refinancing Operations (TLTRO): Bei diesen gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften handelt es sich um Geschäfte des Eurosystems, die Kreditinstituten Finanzmittel zur Verfügung stellen. Indem sie den Banken langfristige Finanzierungen zu interessanten Konditionen anbieten, erhalten sie günstige Kreditkonditionen für die Banken und stimulieren deren Kreditvergabe an die Realwirtschaft.

Kreditmarkt: Marktplatz für Anlagen in Unternehmensanleihen und damit verbundene Derivate.

Ständige Fazilität: Eine Zentralbankfazilität, die den Gegenparteien auf ihre eigene Initiative hin zur Verfügung steht. Das Eurosystem bietet zwei ständige Übernachtfazilitäten an: die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität.

Europäische Staatsschuldenkrise: In dieser Zeit kam es zum Zusammenbruch von Finanzinstituten, einer hohen Staatsverschuldung und einem starken Anstieg der Anleiherenditen in einigen europäischen Volkswirtschaften.

Primärmarkt: Der Teil des Kapitalmarkts, an dem neue Wertpapiere ausgegeben werden und für den Handel zur Verfügung stehen.

Restriktiv: Ein Hinweis darauf, dass die Zentralbanken versuchen, die Geldmenge zu verringern, um ihr geldpolitisches Ziel zu erreichen.

Geldpolitik: Die Politik einer Zentralbank mit dem Ziel, die Inflations- und die Wachstumsrate einer Volkswirtschaft zu beeinflussen. Hierzu zählt die Steuerung der Zinssätze und der Geldmenge. Der Begriff geldpolitische Stimulierung bezieht sich auf die Erhöhung der Geldmenge durch eine Zentralbank und die Senkung der Kreditkosten. Mit geldpolitischer Straffung werden Maßnahmen der Zentralbanken bezeichnet, die darauf abzielen, die Inflation einzudämmen und das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen, indem die Zinsen erhöht und die Geldmenge verringert werden. Siehe auch Fiskalpolitik.

Fiskalpolitik: bezeichnet die Politik, mit der ein Staat Steuersätze und Ausgaben festlegt. Sie unterscheidet sich von der Geldpolitik, die in der Regel von einer Zentralbank vorgegeben wird. Unter einer fiskalischen Sparpolitik versteht man die Erhöhung von Steuern und/oder die Senkung von Ausgaben, um die staatliche Verschuldung zu verringern. Der Begriff fiskalische Expansion (oder „Stimulierung“) bezeichnet eine Erhöhung der Staatsausgaben und/oder die Senkung von Steuern.

Renditekurve: Ein Diagramm, das die Renditen von Anleihen ähnlicher Qualität im Verhältnis zu ihren Laufzeiten darstellt. Bei einer normalen/nach oben geneigten Zinskurve sind die Renditen von Anleihen mit längeren Laufzeiten höher als die Renditen kurzfristiger Anleihen. Eine Zinskurve kann Auskunft über die Erwartungen des Marktes über die wirtschaftliche Richtung eines Landes geben.

Zyklische Aktien: Unternehmen, die zyklische Konsumgüter wie Autos verkaufen, oder Branchen, die sehr sensibel auf Veränderungen der Wirtschaft reagieren, wie Bergbauunternehmen. Die Kurse von Aktien und Anleihen, die von zyklischen Unternehmen begeben werden, werden in der Regel stärker von den Schwankungen der Gesamtwirtschaft beeinflusst als diejenigen von nicht-zyklischen Unternehmen.

Fragmentierung: Aus Sicht der Transmission der Geldpolitik kann die Fragmentierung als das Fehlen einer vollständigen grenzüberschreitenden Handelbarkeit von Zentralbankreserven betrachtet werden, die nicht durch technische oder fundamentale Faktoren erklärt werden kann.

Bottom-up:Die Konzentration auf die Analyse einzelner Wertpapiere, um die besten Gelegenheiten in einer Branche oder einem Land/einer Region zu ermitteln.

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    Specific risks
  • Ein Emittent einer Anleihe (oder eines Geldmarktinstruments) kann möglicherweise nicht mehr in der Lage oder nicht mehr bereit sein, Zinsen zu zahlen oder Kapital an den Fonds zurückzuzahlen. Wenn dies geschieht oder der Markt dies für möglich hält, sinkt der Wert der Anleihe.
  • Wenn die Zinssätze steigen (oder sinken), hat dies unterschiedliche Auswirkungen auf die Kurse verschiedener Wertpapiere. Insbesondere fallen die Anleihekurse im Allgemeinen, wenn die Zinsen steigen. Dieses Risiko ist allgemein umso höher, je länger die Laufzeit einer Anleiheinvestition ist.
  • Der Fonds investiert in hochrentierliche Anleihen (ohne Investment-Grade-Rating), die zwar in der Regel höhere Zinssätze bieten als Investment-Grade-Anleihen, aber spekulativer und anfälliger für ungünstige Veränderungen der Marktbedingungen sind.
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  • Wenn ein Fonds ein hohes Engagement in einem bestimmten Land oder in einer bestimmten Region hat, trägt er ein höheres Risiko als ein Fonds, der breiter diversifiziert ist.
  • Der Fonds kann Derivate einsetzen, um sein Anlageziel zu erreichen. Dies kann zu einer „Hebelwirkung“ führen, die ein Anlageergebnis vergrößern kann, und die Gewinne oder Verluste des Fonds können höher sein als die Kosten des Derivats. Derivate bringen jedoch andere Risiken mit sich, insbesondere das Risiko, dass ein Kontrahent von Derivaten seinen vertraglichen Verpflichtungen möglicherweise nicht nachkommt.
  • Wenn der Fonds Vermögenswerte in anderen Währungen als der Basiswährung des Fonds hält oder Sie in eine Anteilsklasse investieren, die auf eine andere Währung als die Fondswährung lautet (außer es handelt sich um eine abgesicherte Klasse), kann der Wert Ihrer Anlage durch Wechselkursänderungen beeinflusst werden.
  • Wenn der Fonds oder eine währungsabgesicherte Anteilsklasse versucht, die Wechselkursschwankungen einer Währung gegenüber der Basiswährung des Fonds abzumildern, kann die Absicherungsstrategie selbst aufgrund von Unterschieden der kurzfristigen Zinssätze zwischen den Währungen einen positiven oder negativen Einfluss auf den Wert des Fonds haben.
  • Wertpapiere innerhalb des Fonds können möglicherweise schwer zu bewerten oder zu einem gewünschten Zeitpunkt und Preis zu verkaufen sein, insbesondere unter extremen Marktbedingungen, wenn die Preise von Vermögenswerten möglicherweise sinken, was das Risiko von Anlageverlusten erhöht.
  • Die laufenden Kosten können teilweise oder vollständig aus dem Kapital entnommen werden. Dadurch kann das Kapital aufgezehrt oder das Potenzial für Kapitalwachstum verringert werden.
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