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Langfristige Trends in den Schwellenländern: Zunehmender Fokus auf ESG

Daniel J. Graña, CFA

Daniel J. Graña, CFA

Portfoliomanager Schwellenländeraktien


Matthew Culley

Matthew Culley

Portfoliomanager | Research-Analyst



19. Apr 2022

Daniel Graña, Matthew Culley und Matt Doody erklären, warum Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) bei der Analyse von Unternehmen aus Schwellenländern immer wichtiger werden.

Zentrale Erkenntnisse

  • Unserer Ansicht nach hat die Governance bei der Bewertung von ESG-Faktoren in Schwellenländern Vorrang, da das rechtliche Umfeld, in dem die Unternehmen tätig sind, ein äußerst entscheidender Faktor ist.
  • Wir beobachten, dass viele Unternehmen in Schwellenländern beginnen, ESG-Themen nicht als Kosten zu betrachten, die es zu minimieren gilt, sondern als Chancen, die man maximieren sollte.
  • Durch aktives Engagement an der Seite der Unternehmen versuchen wir sicherzustellen, dass sie über solide ESG-Praktiken verfügen und/oder dass sich diese in eine hochgradig positive Richtung entwickeln.

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Daniel Graña: ESG wird nicht nur immer wichtiger, sondern ich würde behaupten, dass es in Zukunft sogar noch stärker an Bedeutung gewinnen wird. Wir sprechen übrigens von "GES" – Governance steht bei uns an erster Stelle, gefolgt von E und S, Umwelt und Sozialem. In den Schwellenländern ist nämlich die Governance, d. h. die Art und Weise, wie Minderheitsaktionäre von den Mehrheitsaktionären behandelt werden, aber auch die politische Governance, die Art des rechtlichen Umfelds der Unternehmen, ebenfalls sehr wichtig. Ihnen kommt sozusagen eine Türhüterrolle zu: Wenn wir mit der Unternehmensführung nicht zufrieden sind, investieren wir nicht. Das "E" und das "S" sind in den Schwellenländern aufstrebende Themen, die wir heute als Investitionsmöglichkeiten betrachten. Es sind nicht immer Informationen und Daten – d. h. Analysen – vorhanden, um zwischen den besseren und den schlechteren Akteuren in Bezug auf die Kriterien E und S zu unterscheiden. Aber wir können uns durchaus für Unternehmen begeistern, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft ausüben. GES, wie wir es nennen, ist ein wichtiger Teil dessen, was wir bei Janus Henderson tun.

Matthew Culley: Wir stellen fest, dass viele börsennotierte Unternehmen aus Schwellenländern starke ESG-Merkmale aufweisen. Abgesehen von den wirklich spannenden Entwicklungen wie Inklusion und Dekarbonisierung, über die wir viel sprechen, geht es immer häufiger auch um Outsourcing und Konvergenz. So können wir in Indien beobachten, dass einige Getränkehersteller nicht nur allmählich eine positive Wasserbilanz erreichen, sondern auch praktisch den gesamten Kunststoff, den sie für ihre Produkte verwenden, recyceln. In China nutzen Restaurantbetreiber die digitalen Initiativen auf der Verbraucherseite, um ihre Lieferketten zu revolutionieren. Sie sind nicht nur in der Lage, ihre Biosicherheit zu verbessern, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck, der infolge von Maßnahmen wie der Abholzung von Wäldern entsteht, zu verringern. Besonders spannend an diesen beiden Beispielen ist, dass die Unternehmen dabei auch noch die Kosten senken konnten. Viele unserer Unternehmen fangen jetzt an, ESG-Themen nicht mehr als Kosten zu betrachten, die es zu minimieren gilt, sondern als eine Chance, die wir maximieren sollten.

Matt Doody: Als langfristige Investoren suchen wir ständig das Gespräch mit den Unternehmen, in die wir investieren, und engagieren uns an deren Seite, um sicherzustellen, dass sie über solide ESG-Praktiken verfügen und/oder dass sich diese in eine hochgradig positive Richtung entwickeln.

Neben dem aktiven Engagement an der Seite der Unternehmen in Bezug auf ihre ESG-Strategien setzen wir auch eine Reihe von ESG-Instrumenten ein, darunter Stimmrechtsvertreter und ESG-bezogene Risikoberichte. Darüber hinaus weiten wir unser Netzwerk ein wenig aus und nutzen Branchenexperten und Umfragen, wo dies relevant ist. Wir nutzen des Weiteren die breitere Organisation von Janus Henderson mit unseren Kollegen im Central Research Team und unserem Global Responsible Investing Team.

 

Anlagen in Schwellenländern  waren in der Vergangenheit erheblichen Gewinnen und/oder Verlusten unterworfen. Daher können die Renditen Schwankungen unterliegen.

Bei Investments nach den Kriterien „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“ (ESG) oder nachhaltigen Investments werden Faktoren jenseits der traditionellen Finanzanalyse berücksichtigt. Das kann das Anlageuniversum einschränken und dazu führen, dass Performance und Risiken sich von denen am Gesamtmarkt unterscheiden und möglicherweise stärker auf bestimmte Bereiche konzentriert sind.

Ausländische Wertpapiere  unterliegen zusätzlichen Risiken, darunter Währungsschwankungen, politische und wirtschaftliche Unsicherheit, eine erhöhte Volatilität, eine geringere Liquidität sowie unterschiedliche Rechnungslegungs- und Berichtsstandards, die alle auf die Schwellenländer verstärkt zutreffen.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von denen anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere, Fonds, Sektoren oder Indizes in diesem Artikel stellt weder ein Angebot oder eine Aufforderung zu deren Erwerb oder Verkauf dar, noch ist sie Teil eines solchen Angebots oder einer solchen Aufforderung.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

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Glossar

 

 

 

Daniel J. Graña, CFA

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Matthew Culley

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Portfoliomanager | Research-Analyst



19. Apr 2022