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Quick View: Israelische Luftangriffe verschärfen die geopolitischen Risiken im Nahen Osten weiter

Portfoliomanager Oliver Blackbourn erörtert die erste Reaktion des Marktes auf den Angriff Israels auf den Iran und dessen Auswirkungen auf Risikoanlagen.

Oliver Blackbourn, CFA

Portfoliomanager


13. Juni 2025
3 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Die jüngsten Luftangriffe Israels auf die Atominfrastruktur und hochrangige iranische Beamte lassen erneut die Sorge über eine Unterbrechung der Öl- und Gasversorgung und die Möglichkeit größerer Vergeltungsmaßnahmen aufkommen.
  • Bislang zeigten sich die globalen Märkte verhalten, da die Renditen von Staatsanleihen stiegen und die Aktienindizes leicht fielen. Der VIX-Index und sichere Häfen wie Gold und der US-Dollar stiegen inmitten der Unsicherheit.
  • Eine anhaltende Eskalation im Nahen Osten könnte zu einem weiteren Anstieg der Ölpreise und erheblichen Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte sowie Risikoanlagen führen.

Die israelischen Luftangriffe auf den Iran rücken die weiterhin bestehenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten erneut in den Vordergrund. Der Angriff wirft zudem erneut Fragen zu den möglichen Auswirkungen auf die Öl- und Gasversorgung der globalen Märkte auf, da ein großer Teil des Energiehandels in der Nähe des Iran stattfindet. Zwar entfallen lediglich 4% der weltweiten Ölförderung auf den Iran, doch aufgrund seiner Nähe zu anderen wichtigen Produzenten, darunter Saudi-Arabien, ist eine mögliche Eskalation bedeutungsvoll.

Wir haben gesehen, wie der Preis für Rohöl der Sorte Brent aufgrund der Schlagzeilen in Richtung 80 US-Dollar pro Barrel gestiegen ist, bevor er wieder auf 75 US-Dollar zurückging, aber dennoch einen deutlichen Anstieg gegenüber den 60 US-Dollar von Anfang Mai verzeichnete. Hierzu sollte erklärt werden, dass der Preis für das Barrel Rohöl bis 2024 jedoch zwischen 70 und 90 US-Dollar schwankte. Dieser Zeitraum umfasst auch frühere Angriffe zwischen Israel und dem Iran und das Niveau liegt nach wie noch weit unter den Preisen von über 100 US-Dollar pro Barrel kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine Anfang 2022.

Luftangriffe haben die Ölpreise in die Höhe getrieben – allerdings in der Spanne der jüngsten Niveaus

Quelle: Bloomberg, Preis für Rohöl der Sorte Brent (US-Dollar pro Barrel), 31. Dezember 2021 bis 13. Juni 2025.

In Zukunft ist zu sehen, ob Israel der Ansicht ist, seine Ziele erreicht zu haben, und ob es zu Folgeangriffen kommen wird. Die Angriffe auf die Atominfrastruktur und hochrangige Beamte könnten im Vergleich zum letzten Schlagabtausch Ende 2024 eine stärkere Reaktion der Iraner hervorrufen. Bei dem vorherigen Vorfall demonstrierte der Iran seine Macht, richtete aber letztlich nur geringen Schaden an. Angesichts der Ziele, zu denen auch Atomanlagen gehören, könnte die Antwort diesmal jedoch ganz anders ausfallen.

Eine der vielleicht wichtigsten Fragen ist, ob als Reaktion auf den Angriff US-Einrichtungen im Nahen Osten ins Visier genommen werden, was zu einer weiteren Eskalation der Situation führen könnte. Die Angriffe erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die USA mit dem Iran über dessen Atomambitionen verhandeln. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich angedeutet, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für ein militärisches Vorgehen Israels sei.

Abgesehen vom Ölpreis fiel die Reaktion der globalen Märkte zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels im Vergleich zu den jüngsten Schocks relativ verhalten aus. Tatsächlich war zu beobachten, dass die Staatsanleihenrenditen großer Länder an diesem Tag (13. Juni) stiegen, da sich die Anleger Sorgen über einen möglichen Anstieg der Inflation aufgrund höherer Öl- und Gaspreise machten. Die meisten großen Aktienmarktindizes verloren mehr als 1%, erholten sich jedoch wieder von ihren Tiefstständen vom Anfang des Tages, als die ersten Meldungen über die Angriffe erfolgten.

Eine deutlichere Reaktion war jedoch in Bereichen wie dem VIX-Index der impliziten Volatilität, dem Goldpreis und dem US-Dollar zu beobachten. Der VIX-Index stieg wieder wieder über 20, da die Anleger begannen, über Verlustschutz gegen die wahrscheinlichen Marktauswirkungen einer Eskalation nachzudenken. Diesen haben sie jedoch wahrscheinlich wieder aufgelöst, da die Aktienmärkte in letzter Zeit weiter anzogen. Angesichts der zusätzlichen Unsicherheit stieg der Goldpreis, während der US-Dollar im Gegensatz zu seinem jüngsten Verhalten angesichts steigender Risiken stärker wurde, dabei jedoch eher im Einklang mit den Erwartungen des letzten Jahrzehnts. Zwar fielen die Reaktionen der Märkte bislang eher verhalten aus, doch eine weitere Eskalation zu einem größeren Konflikt könnte den Ölpreis noch deutlich in die Höhe treiben und Risikoanlagen stärker belasten.

Verlustschutz: Techniken, die eingesetzt werden, um einen Wertverlust der Anlage abzumildern oder zu verhindern.

Risikoaktiva: Wertpapiere, die erheblichen Preisschwankungen unterliegen können (d. h. ein höheres Risiko bergen). Beispiele hierfür sind Aktien, Rohstoffe, Immobilien, Anleihen geringerer Qualität oder einige Währungen.

VIX: Der VIX-Index soll als Indikator für die Marktunsicherheit dienen, die im Grad der Volatilität ersichtlich ist. Der Index ist insofern zukunftsgerichtet, als er versucht, die Variabilität künftiger Marktpreisentwicklungen vorherzusagen.

Die Volatilität ist das Tempo und Ausmaß von Auf- und Abbewegungen der Preise von Portfolios, Wertpapieren oder Indizes. Bei starken Schwankungen in beide Richtungen spricht man von hoher Volatilität. Sind die Schwankungen langsamer und weniger stark ausgeprägt, spricht man von geringerer Volatilität. Je höher die Volatilität, desto höher das Risiko der Anlage.

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