Bitte stellen Sie sicher, dass Javascript zwecks Zugang zur Websiteaktiviert ist JH Explorer in China: Steht China mit humanoiden Robotern vor dem nächsten industriellen Durchbruch? - Janus Henderson Investors - Switzerland Professional Advisor (DE)
Für qualifizierte Anleger in der Schweiz

JH Explorer in China: Steht China mit humanoiden Robotern vor dem nächsten industriellen Durchbruch?

Victoria Mio, Head of Greater China Equities, erläutert, warum sie von den langfristigen Anlagepotenzialen humanoider Roboter begeistert ist.

28. April 2025
6 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der chinesische Sektor humanoide Robotik entwickelt sich rasant, und in diesem Jahr ist die Massenproduktion angelaufen. Die Regierung ist sehr daran interessiert, Automatisierung und Robotik zu nutzen, um einen Ausgleich für die alternde Bevölkerung zu schaffen und die Produktivität des Landes zu verbessern.
  • Unterstützt durch zahlreiche Rückenwinde wie politische Unterstützung, niedrigere Eintrittsbarrieren und einen dominanten Anteil an der Lieferkette scheint der chinesische Sektor humanoide Roboter große Wachstumspotenziale zu haben.
  • Dieser frühe Megatrend könnte Industrien umgestalten und für vorausschauende, langfristig orientierte Anlegern disruptive Anlagemöglichkeiten in verschiedenen Bereichen eröffnen.
Die JH Explorer-Serie folgt unseren Investmentteams auf der ganzen Welt und berichtet über deren Vor-Ort-Research auf Länder- und Unternehmensebene.

 

Ich habe vor kurzem eine Reise nach Shenzhen, Suzhou und Hangzhou unternommen, um einige der  dynamischsten Akteure in der Lieferkette für humanoide Roboter zu besuchen. Was ich aus erster Hand erfahren habe, hat mich davon überzeugt, dass humanoide Robotik in China ein weiteres großes Kapitel in Chinas Industriegeschichte aufschlagen könnte – mit enormen Auswirkungen auf die weltweiten Innovations-, Produktivitäts- und Anlagechancen.

Wie NVIDIA CEO Jensen Huang kürzlich sagte: „Humanoide Roboter sind am einfachsten zu adaptieren, da wir die Welt für uns Menschen geschaffen haben.“ Humanoide Roboter sind im Begriff, viele Branchen zu revolutionieren, indem sie Aufgaben übernehmen, die Menschen nicht erledigen können oder wollen. Von der Fertigung bis zum Gesundheitswesen, von der Logistik bis zum Gastgewerbe – die Anwendungsmöglichkeiten sind grenzenlos.

Humanoide Roboter: Hype oder Vibe?     

Der Rummel um humanoide Roboter ist nicht nur ein Markthype. Seit Jahresbeginn haben sich chinesische Aktien von Unternehmen in Verbindung mit humanoiden Robotern besser entwickelt als der breitere chinesische Aktienmarkt.1 Die Begeisterung ist auf die gemeinsame Überzeugung chinesischer Anleger und Branchenakteure zurückzuführen, dass humanoide Roboter nach Smartphones und Elektrofahrzeugen das nächste weitverbreitete Endgerät werden könnten. Außerdem markiert das Jahr 2025 den Beginn der Massenproduktion von humanoiden Robotern in China.

Was Anleger über die chinesische Industrie für humanoide Roboter wissen müssen

1. Eine umfassende Ökolandschaft wird in China aufgebaut

Chinas Lieferkette für humanoide Roboter nimmt schnell Gestalt an. Viele chinesische Unternehmen haben begonnen, die Massenproduktion hochzufahren und die Ausbildung von humanoiden Robotern zu beschleunigen, die sowohl für die Industrie als auch für Verbraucher bestimmt sind. Dabei handelt es sich nicht nur um Prototypen im Labor. Auch wenn die Fähigkeiten der Roboter noch sehr einfach sind, zeigen sie bei versuchsweisen Einsätzen schnelle Verbesserungen. In den nächsten Jahren dürften wir einsatzfähige Humanoide in den Bereichen Sicherheit, Logistik, Einzelhandel und Gastgewerbe erleben.

Abbildung 1 zeigt die prognostizierten Absatzzahlen auf der Grundlage von Tesla und anderen Branchenteilnehmern. Um den Weg der Substitution durch humanoide Roboter zu verstehen, ist jedoch eine weitaus detailliertere Analyse der Schichtung von Arbeitsplätzen erforderlich, die das Ausmaß untersucht, in dem die berufliche Mobilität nach oben/unten für Arbeitnehmer in niedrig bezahlten Berufen im Vergleich zu Arbeitnehmern in hoch bezahlten Berufen unwahrscheinlich/wahrscheinlich ist. Zudem müssen wir die Geschwindigkeit der Innovation und der Durchdringung innerhalb der Branchen berücksichtigen.

Abbildung 1: Prognostizierte weltweite Auslieferungen von humanoiden Robotern

Quelle: Janus Henderson Investors-Analyse der Branchendaten, bezogen am 7. April 2025. Es gibt keine Garantie dafür, dass sich vergangene Trends fortsetzen oder Prognosen eintreffen.

2. Chinas starke strategische Unterstützung

Peking hat die humanoide Robotik zur strategischen Priorität gemacht. Im Januar 2024 hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) „Richtlinien für die innovative Entwicklung von humanoiden Robotern“ veröffentlicht, die einen Fahrplan für industrielle Innovationen vorgeben. Das Ziel ist klar: China will bis 2029 „globales Kompetenzzentrum“ für Robotik werden.

Bis Anfang 2025 haben mehr als  zehn Provinzen und Städte wie Peking, Shandong und Shenzhen die humanoide Robotik in ihre lokalen Wirtschaftspläne aufgenommen. China fördert Industriecluster, die sich auf Humanoide konzentrieren, insbesondere in den Gegenden um Shenzhen und Hangzhou.

Warum ist das wichtig? Warum ist das wichtig? Humanoide Roboter gelten als strategischer Sektor der nächsten Generation, der Chinas Stärken in den Bereichen KI, Halbleiter, Batterien, Sensoren und fortschrittliche Materialien kombiniert – ähnlich wie China seine globale Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Elektrofahrzeuge (EVs) und Solarenergie aufgebaut hat.

3. Erst B2B, dann Verbraucher

Der anfängliche Markt für Humanoide wird in der Industrie liegen und die Bereiche Fabrikautomation, Lagerlogistik, Überwachung und Patrouille, Einzelhandel und Gastgewerbe sowie Notfalldienste umfassen. Unitree bietet seinen humanoiden Roboter G-1 offenbar zu einem Preis von nur 16.000 US-Dollar an, was deutlich unter dem Preis für Optimus liegt, dem Prototypen von Tesla, der etwa 50.000 bis 60.000 US-Dollar kostet. Die Leistung variiert, doch die Kosten sinken schnell.

Zu den aktuellen Herausforderungen gehören unzureichende Datenerfassung, kurze Akkulaufzeit, geringe Freiheitsgrade und eine begrenzte Stärke. Doch wie beim autonomen Fahren werden schrittweise, iterative Hardware-/Software-Upgrades die Fähigkeiten und die Leistung verbessern. Derweil können Verbraucheranwendungen wie Haushaltsassistenz oder die Pflege älterer Menschen aus Gründen der Sicherheit, der Vorschriften und der komplexen häuslichen Umgebungen länger dauern. Doch sie sind nicht unerreichbar.

4. KI und humanoide Roboter: Feedbackschleife erforderlich

Roboter brauchen Gehirne – also KI. Aber es gibt eine interessante Wendung: Humanoide Roboter generieren auch reale, multimodale Daten (Sehen, Kraft, Berührung), die bessere KI-Modelle trainieren können, wodurch die Algorithmen genauer und robuster werden und einen sich selbst verstärkenden Kreislauf bilden.

Aus diesem Grund sehen die chinesischen KI-Entwickler – einschließlich derer, die an großen Sprachmodellen (LLMs) wie DeepSeek arbeiten – den Einsatz von Humanoiden als einen wichtigen nächsten Schritt zur Erweiterung von Datenpipelines und zur Verbesserung der Modellleistung.

5. Technologien mit zweifacher Verwendung: NEV und Robotik

Viele Hersteller von Komponenten für neue Energiefahrzeuge (NEV), darunter Motoren, Sensoren oder Untersetzungsgetriebe, steigen jetzt in die Lieferketten für humanoide Roboter ein und schaffen so Investitionssynergien. Beispiele dafür sind:

  • Servomotoren und Untersetzungsgetriebe, die in Elektrofahrzeugen und Robotern eingesetzt werden
  • LIDAR (Light Detection And Ranging) und Kameras, die sowohl autonomes Fahren als auch humanoides Sehen ermöglichen
  • KI-Chips , die in der Bewegungssteuerung von Robotern verwendet werden

Warum bietet der Sektor langfristige Chancen?

Das Zeitalter der humanoiden Roboter bricht an. Dies ist eine strategische Kombination aus Deep Tech mit echter Hardware, starker politischer Unterstützung, wachsendem kommerziellen Interesse und globaler Bedeutung.

1. Marktpotenzial: Humanoide stehen noch am Anfang der Adoptionskurve. Schätzungen zufolge könnten die Lieferungen von humanoiden Robotern bis 2030 eine Million Einheiten erreichen. Anleger haben die Chance, frühzeitig in diesen Megatrend einzusteigen.

2. China hat ein starkes Ökosystem aufgebaut: Von Aktuatoren und harmonischen Untersetzern bis hin zu KI-Chips und Komplettintegratoren hält China einen dominanten Anteil an der Wertschöpfungskette. Das westliche Portfolio an Humanoiden jenseits von Tesla und NVIDIA ist indessen weiterhin dünn.

3. Staatlich geführte Modernisierung: Im Rahmen seines 14. Fünfjahresplans und des Innovationsplans für den Einzelhandel (bis 2029) setzt China verstärkt auf Automatisierung und Robotik, um die alternde Bevölkerung auszugleichen und die Produktivität zu steigern.

4. Niedrigere Eintrittsbarrieren: Mit sinkenden Komponentenkosten und zunehmender Standardisierung können auch kleine und mittelgroße Unternehmen in China an diesem Trend teilhaben, wodurch ein größeres investierbares Universum entsteht.

5. Gemeinsame Technologie mit NEVs: Es gibt starke Synergien zwischen humanoiden Robotern und NEVs. Beide haben gemeinsame Kerntechnologien: Sensoren, Batterien, Kontrollsysteme, die branchenübergreifende Kosteneffizienz ermöglicht.

Vielfältige Möglichkeiten, in humanoide Robotik zu investieren: 

Gehirn – Halbleiter- und Softwareunternehmen, die das Gehirn der humanoiden Roboter entwickeln;

Körper – Unternehmen, die die Komponenten für den Roboterkörper herstellen, z. B. Motoren, Sensoren, Untersetzungsgetriebe;

Integratoren – Humanoide-Erstausrüster, die alles zusammenfügen, um die vollständigen humanoiden Roboter zu entwickeln.

Bei meinem Gang durch die Roboterlabore und Produktionslinien konnte ich nicht umhin, mich an das zu erinnern, was uns ein Ingenieur sagte:

Humanoide Roboter sind keine Science-Fiction mehr, sondern industrielle Realität, nur in einer frühen Form.

1 Ausgewählte Aktien im Bereich humanoide Robotik im Vergleich zum MSCI China Index seit Jahresbeginn bis zum 25. April 2025 Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftigen Renditen.

B2B: Business-to-Business bezieht sich auf Handelsgeschäfte zwischen Unternehmen.

Neue Energiefahrzeuge (NEVs): Alle Arten von Elektrofahrzeugen, von batteriebetriebenen vollelektrischen Fahrzeugen bis hin zu Plug-in-Hybridfahrzeugen.

Erstausrüster: Begriff, der in der Fertigungsindustrie verwendet wird, um Unternehmen zu beschreiben, die Komponenten oder Produkte herstellen, die an andere Unternehmen verkauft werden, um in ihre eigenen Produkte integriert zu werden.

Endgerät: Verbundenes Gerät, das von Endbenutzern zur Interaktion mit einer IoT-Plattform verwendet wird, z. B. Geräte, die native oder Webanwendungen ausführen können.

 

 

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

Es gibt keine Garantie dafür, dass sich vergangene Trends fortsetzen oder Prognosen eintreten.

Marketing-Anzeige.

 

Glossar