Global Perspectives: Wie hat sich ESG verändert?
In dieser Folge gehen Michelle Dunstan, Chief Responsibility Officer, und Aaron Scully, Portfoliomanager, auf Missverständnisse in Bezug auf ESG (Umwelt, Soziales und Governance) ein. Außerdem erklären sie, wie die langfristigen Renditen durch die Integration wesentlicher ESG-Faktoren gesteigert werden können – selbst in Zeiten der Marktturbulenzen und regulatorischen Veränderungen.
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21 Minuten Hörzeit
Zentrale Erkenntnisse:
- Wir glauben, dass die Integration von finanziell wesentlichen ESG-Faktoren in einen researchbasierten Anlageprozess die risikobereinigten Renditen verbessern kann, indem versteckte Risiken und Wachstumschancen identifiziert werden.
- Die Auswirkungen nachhaltiger Geschäftspraktiken – sowohl die positiven als auch die negativen – summieren sich mit der Zeit, was Chancen eröffnet, um Fehlbewertungen zu nutzen, die von den kurzfristigen Märkten häufig übersehen werden. Aktive, langfristig orientierte Manager sind in der Lage, solche Diskrepanzen zu nutzen, um Kapitalwachstum zu erzielen.
- Das Umfeld für verantwortliches Investieren entwickelt sich ständig weiter. Vor dem Hintergrund des sich verändernden regulatorischen Umfelds glauben wir, dass die Zukunft von ESG nicht in umfassenden Ausschlüssen liegt, sondern darin, tiefgreifendes Research und differenzierte Erkenntnisse zu nutzen, um Alpha zu generieren.
Lara Castleton: Hallo und vielen Dank, dass Sie an dieser Folge von Global Perspectives teilnehmen, einem Podcast von Janus Henderson, in dem wir die Erkenntnisse unserer Anlageexperten teilen und darüber sprechen, welche Auswirkungen diese für die Anleger haben. Ich bin Lara Castleton und heute Ihre Gastgeberin, und wir sprechen in dieser Folge über die Welt des verantwortlichen Investierens.
Für einige hat sich ESG zu einem kontroversen Thema entwickelt, das jedoch von vielen Missverständnissen geprägt ist. Daher freue ich mich, heute mit Michelle Dunstan, Chief Responsibility Officer, und Aaron Scully, Portfoliomanager im Global Sustainable Equity-Team, über das aktuelle Umfeld und die globalen Veränderungen in diesem Bereich zu sprechen. Michelle und Aaron, vielen Dank, dass Sie beide heute hier sind.
Michelle Dunstan: Vielen Dank für die Einladung!
Aaron Scully: Danke.
Castleton: Also, Michelle, fangen wir mit Ihnen an. Ist ESG tot?
Dunstan: Lara, das ist eine wirklich gute Frage. Lassen Sie mich Mark Twain zitieren: „Die Berichte über meinen Tod sind stark übertrieben.“ Was Sie gerade gesagt haben, stimmt. Ich denke, dass ein Großteil der Kontroversen rund um das Thema ESG im Grunde auf Verwirrung zurückzuführen ist. ESG, das für Umwelt, Soziales und Governance steht, was bedeutet das eigentlich? ESG bedeutet viele verschiedene Dinge für viele verschiedene Menschen, und jeder interpretiert es auf seine Weise.
Wenn wir über ESG sprechen, denken wir in erster Linie an die ESG-Integration. Wenn es einen finanziell wesentlichen ESG-Faktor gibt, der sich auf die Cashflows, die Bewertungen oder die Kapitalkosten auswirken könnte, dann sollten wir ihn genauso behandeln wie jeden anderen finanziell wesentlichen Faktor – das bedeutet, ihn zu untersuchen, seine Auswirkungen auf Risiko und Rendite zu bestimmen und ihn in unseren Anlageprozess einzubeziehen.
Aber viele denken beim Thema ESG an etwas ganz anderes. Manche denken dabei an Geldanlagen, die auf bestimmten Wertvorstellungen basieren, was Ausschlüsse in vielen Bereichen bedeutet. Meine Werte stimmen aber vielleicht nicht mit Ihren Werten überein, und wenn Sie viele Ausschlüsse haben, bei denen Sie, sagen wir, 30 oder 40 % der potenziellen Anlagen für Ihr Portfolio ausschließen, dann wird es wirklich schwierig, die Risiko-Rendite-Merkmale zu liefern, die sich Ihre Kunden wünschen. Andere begreifen ESG als etwas ganz anderes. Ihnen geht es um rührselige Dinge, wie zum Beispiel, ob das Unternehmen einen Therapie-Koala hat. Natürlich ist das niedlich, aber es hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Gewinn eines Unternehmens.
Worüber viele Menschen beim Thema ESG sprechen, und so auch wir, ist wirklich die Integration, die finanzielle Wesentlichkeit, die Dinge, die sich auf die finanziellen Ergebnisse auswirken. Nun, dieser Standpunkt wird nicht überall auf der Welt geteilt. In den USA ist dieser Standpunkt am meisten umstritten, und ich glaube, dort gibt es auch die meisten Missverständnisse zum Thema ESG. Weltweit akzeptieren die meisten Menschen jedoch, dass ESG-Faktoren sehr wichtig sein können. Und der Trend geht dahin, dass die Menschen mehr mit ihrem Geld erreichen wollen als nur auf Risiko und Rendite zu schauen. An diesem Punkt kommen auch ESG-orientierte Fonds ins Spiel.
Castleton: Ich denke, das ist ein großartiger Punkt, der klarmacht, wie manche Leute über dieses Thema denken, insbesondere da Sie gerade das Thema Werte angesprochen haben. Meine Werte sind andere als Ihre, weshalb diese Idee manchmal auf Ablehnung stößt. Wir bei Janus Henderson sind ja tief verwurzelt in dieser Art des Investierens. Wie würden Sie unseren Ansatz beim verantwortlichen Investieren beschreiben?
Dunstan: Ja, wir sagen, dass wir das Thema tatsächlich auf dreifache Weise angehen. Zum einen ist da unsere eigene unternehmerische Verantwortung. Wenn wir von den Unternehmen in unserem Portfolio verlangen, die Dinge besser oder anders zu machen, dann müssen unsere eigenen Praktiken das auch widerspiegeln, was wir von den Unternehmen erwarten, in die wir investieren.
Zum anderen ist die Integration von ESG-Aspekten die Grundlage unseres Handelns. Welche Auswirkungen haben finanziell wesentliche Faktoren? Und die Art, wie wir darüber denken, ist dieselbe, wie wir über alles andere denken: Die Antwort lautet Research. Das ist schon seit Jahrzehnten Kern unserer DNA. Unsere Anleger, unsere Analysten und unsere Portfoliomanager – sie alle tauchen tief in die Materie ein, und das gilt auch für finanziell wesentliche ESG-Themen. Wenn wir die Auswirkungen dieser Faktoren verstehen, dann können wir die Risiken und Chancen besser verstehen.
Dabei ist es egal, ob es sich um Unternehmen handelt, die Lösungen für viele Probleme der Welt bieten oder ihnen den Weg bereiten und schneller wachsen als andere Börsenunternehmen, oder um Unternehmen, die sich verbessern, die heute vielleicht nicht zu den Besten der Besten gehören, aber wichtige Produkte und Dienstleistungen anbieten und zeigen, dass sie sich verbessern.
Castleton: Ja, das ist großartig. Ich komme hier noch einmal auf die finanziellen Ergebnisse zurück. Aaron, Sie sind Portfoliomanager. Übrigens, ich finde, Sie sollten bei den Entscheidungen, die Sie an den aktuellen Märkten treffen, auf jeden Fall einen Koala an Ihrer Seite haben, das hört sich großartig an. Aber als Portfoliomanager, wie sieht Ihr Anlageprozess allgemein aus? Wie können Sie ESG einbeziehen?
Scully: Ja, lassen Sie uns das Narrativ ansprechen, das schon lange im Umlauf ist, nämlich die Vorstellung, dass man Performance opfern muss, um nachhaltig zu investieren. Meiner Meinung nach könnte die Realität nicht weiter davon entfernt sein.
Und ich denke, der erste Punkt, den ich ansprechen möchte, ist, dass Nassim Taleb auf dieses Konzept namens Lindy-Effekt verweist. Der Lindy-Effekt besagt, dass die Lebenserwartung von Ideen, Technologien oder auch Investmentfonds umso höher ist, je länger sie bereits existieren. Mit unserer langen Historie – wir sind seit über 30 Jahren am Markt, seit der ersten Präsidentschaft von George Bush vor langer Zeit – haben wir schon so viele verschiedene Dinge erlebt.
Wir haben die Asienkrise erlebt, die Dotcom-Blase, die globale Finanzkrise - und das, was wir jetzt gerade erleben, wie auch immer wir das nennen wollen. Ich weiß nicht so genau. Doch glücklicherweise trotzen wir dem Sturm. Ich denke, dass es wichtig ist, das zu betonen. Wir machen das schon seit sehr langer Zeit. Wir haben so viele Stürme überstanden. Das wirft die Frage auf, warum? Warum sind wir schon so lange dabei? Wie haben wir es geschafft, das alles zu meistern? Und da würde ich sofort wieder auf unsere Orientierung an der Nachhaltigkeit zurückkommen. Es gibt eine kognitive Voreingenommenheit, die wir auf dem Markt auszunutzen versuchen – nämlich die Unfähigkeit der Menschen, exponentiell zu denken. Wir denken immer noch linear. Und wir versuchen, das zu ändern, sowohl auf der positiven als auch auf der negativen Seite.
Was die positive Seite betrifft, so fragen wir uns jedes Mal, wenn wir uns ein neues Unternehmen ansehen: Ist das Produkt oder die Dienstleistung dieses Unternehmens gut für die Welt? Und die Art und Weise, wie wir „gut“ definieren, besteht darin, dass wir zehn nachhaltige Themen anschauen, und wenn mehr als 50 % der Einnahmen eines Unternehmens einem dieser Themen zugeordnet werden können, dann kann es in unser Anlageuniversum aufgenommen werden. Und warum ist das wichtig? Nun, das sind Unternehmen, die ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickeln, mit denen eine der großen Herausforderungen unserer Zeit adressiert werden kann. Und wenn Sie das versuchen, dann haben Sie normalerweise auch einen großen Zielmarkt. Wir stellen auch fest, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Innovationen bzw. Flexibilität des Managements gibt.
Doch all das versetzt das Unternehmen in eine bessere Position, um im Zeitverlauf seinen freien Cashflow zu steigern. Und die Märkte verstehen das immer falsch. Sie sehen sich die aktuelle Bewertung an und begreifen nicht, dass dieses Unternehmen in ein paar Jahren wirklich günstig bewertet sein könnte, allein durch schieres Wachstum. Das ist also die positive Seite.
Auf der negativen Seite gibt es ein Konzept, das wir „operatives ESG“ nennen. Und dieses operative ESG-Konzept besagt, dass wir in Unternehmen investieren wollen, die alle gut behandeln, die zu ihnen gehören: ihre Umwelt, ihre Lieferanten und ihre Kunden. Wenn das Unternehmen einen seiner eigenen Bestandteile missbraucht, mag das Risiko kurzfristig gering sein – doch mit der Zeit wird es steigen. Und der Markt unterschätzt dieses Risiko immer, weil er es nur kurzfristig betrachtet und es nicht gänzlich versteht. Und wie manifestiert sich das? Das können rechtliche oder regulatorische Aspekte sein, oder auch von Anlegern ausgehen, die sagen: „Ich möchte nicht in ein Unternehmen investieren, das seine eigenen Bestandteile missbraucht.“ Ich denke also, dass unser Nachhaltigkeitsansatz sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte berücksichtigt und uns langfristig zu einer überdurchschnittlichen Performance verhilft.
Castleton: Und das ist etwas, das heute bei vielen Kunden Anklang finden sollte, wenn es darum geht, diese Unternehmen zu finden. Bisher gab es viele Unternehmen, die hoch bewertet waren und es immer noch sind. Doch welche Unternehmen werden auf längere Sicht exponentiell wachsen? Es kann sehr hilfreich sein, während des gesamten Prozesses sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte zu berücksichtigen.
Scully: Das stimmt.
Castleton: Wie verliefen die Gespräche mit Kunden über diese Strategie zuletzt? Und was glauben Sie, wohin sich der Markt von hier aus entwickeln wird?
Scully: Gute Frage. Ich denke, eines der ersten Dinge, die wir unseren Kunden gegenüber wirklich betont haben, ist, dass wir nicht von unserer Nachhaltigkeitsorientierung abweichen werden. Wir werden als Unternehmen nicht von unserer Verpflichtung zur Nachhaltigkeit abweichen. Ich glaube, dass einige unserer Konkurrenten bereits begonnen haben, sich zurückzuziehen, was für manche eine Sorge sein könnte. Offensichtlich gibt es nach der Wahl des neuen US-Präsidenten Bedenken, ob sich das auf die Art von Unternehmen auswirken wird, in die wir investieren? Und sehen Sie, tatsächlich haben wir die erste Amtszeit von Trump ja schon hinter uns. Letztendlich erwarte ich gar keine großen Abweichungen. Die Leute reden über erneuerbare Energien. Im letzten Jahr wurden im Rahmen der weltweiten Verpflichtung zu Investitionen in energiesparende Lösungen etwa zwei Billionen US-Dollar in energiesparende Lösungen oder erneuerbare Energien investiert – fast doppelt so viel wie in fossile Brennstoffe.
Die Realität ist, dass erneuerbare Energien zu den günstigsten Energieformen der Welt gehören, und ich glaube nicht, dass sich daran unter Donald Trump etwas ändert. Ich glaube also, dass wir noch eine Menge Anlagechancen sehen werden. Wir haben die erste Trump-Amtszeit bereits gut überstanden, und jetzt folgt die zweite. Und so sind wir gespannt auf die Zukunft.
Castleton: Und um noch einmal auf die anfängliche Diskussion darüber zurückzukommen, was ESG eigentlich ist: Viele Leute halten ESG für etwas, das es gar nicht ist. Und Sie sind hier und sagen, dass wir Anlagechancen und Unternehmen finden, die das Richtige tun und ihr Wachstum in diesem Umfeld stärken. Das muss nicht unbedingt mit Ihren spezifischen Werten übereinstimmen. Vielmehr suchen wir nach den finanziellen Auswirkungen, um die Rendite auf längere Sicht zu steigern.
Scully: Genau. Letztlich handelt es sich um großartige Unternehmen mit einem dauerhaften Wettbewerbsvorsprung, die unserer Meinung nach zu den nachhaltigen Unternehmen gehören.
Castleton: Richtig. Und damit zurück zu Ihnen, Michelle. Lassen Sie uns mehr über die aktuellen Ereignisse in der Welt der verantwortlichen oder ESG-Investitionen erfahren. Was verschiebt sich gerade in der Landschaft? Gibt es Dinge, die sich Ihrer Meinung nach ändern?
Dunstan: Ja. Ich glaube, zu den Dingen, die sich gerade verändern und mit denen wir als Vermögensverwalter – aber auch einige unserer Kunden, insbesondere solche, die großes Vermögen besitzen – umgehen müssen, ist das sich verändernde regulatorische Umfeld. Und das ist eine Verschiebung als Reaktion auf viele Dinge, die Aaron gerade erwähnt hat.
Zum einen geht es darum, die Verwirrung darüber, was Sie tun und wie Sie es tun, zu beseitigen, damit unsere Endkunden verstehen können, was sie von unseren verschiedenen Strategien bekommen. Ein anderes Thema betrifft die Offenlegung. Damit Aaron seine Arbeit machen kann, braucht er Informationen. Früher haben viele Unternehmen einfach damit angefangen, ihre Finanzabschlüsse zu veröffentlichen. Heute veröffentlichen sie zunehmend auch Berichte über Nachhaltigkeit oder Unternehmensverantwortung, allerdings noch vereinzelt und in sehr unterschiedlicher Form. Wenn Sie zwei Unternehmen haben, die genau dasselbe tun, veröffentlichen diese möglicherweise sehr unterschiedliche Daten und unterschiedliche Statistiken, und das auf unterschiedliche Art und Weise und mit unterschiedlichem Detailgrad.
Wir sehen also, dass sich die Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt auf diese beiden Dinge konzentrieren. Vor allem in Europa, aber auch anderswo, gibt es etwas, was ich als „System zur Kennzeichnung von Strategien“ bezeichnen würde. Wenn Sie also in Ihrer Strategie Begriffe aus den Bereichen Nachhaltigkeit oder ESG verwenden, müssen Sie bestimmte Kriterien erfüllen und ein bestimmtes Maß an Angaben machen, damit ein Laie beim Lesen versteht, in welche Art von Unternehmen Sie investieren und wie diese Strategie verwaltet wird.
Die andere Sache, die wir sehen, und das gilt auch für die USA, sind die Vorschriften zur Offenlegung von Unternehmen. Kalifornien hat beispielsweise eine Vorschrift in Bezug auf das Klima. In der EU ist die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD-Richtlinie) gerade eine große Sache. Das sind alles Regeln, die auf Unternehmen abzielen, nicht nur auf Vermögensverwalter, sondern auf jedes Unternehmen, um die Offenlegung zu standardisieren und zu regeln, die Investoren wie Aaron und wir nutzen, um bessere Anlageentscheidungen im Namen unserer Kunden zu treffen. Das ist alles gerade im Kommen. Wir sehen, dass die Entwicklung weiter voranschreitet. Allerdings haben wir in gewisser Weise auch gesehen, dass einige Regeln etwas zu weit gehen und weitreichende Daten verlangen.
Sowohl in den USA als auch in Europa haben wir also gesehen, wie sie einige dieser Regeln überarbeitet haben, um sie benutzerfreundlicher zu gestalten und den Menschen die zehn oder 20 Daten zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, anstatt potenziell 1.000 Daten, was für ein Unternehmen sehr belastend sein kann. Außerdem werden wir uns niemals alle 1.000 Daten ansehen. Wir interessieren uns nicht für 1.000 Daten. Wir kümmern uns um die zehn, die für eine spezifische Anlage wirklich wichtig sind.
Castleton: Ja, das klingt so, als gäbe es eine Menge beweglicher Faktoren. Und wenn Sie nicht über ein spezialisiertes Team verfügen, das sich mit dieser Thematik befasst und die Vorschriften versteht, ist dies eine Bewegung, die sich in jedem Unternehmen vollzieht, weshalb man Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren oder den Bereich insgesamt nicht zu verstehen. Es ist also großartig, dass wir dieses Team haben, das sich darauf konzentriert. Und wie wirkt sich das heute auf Sie aus? Ich schätze, im aktuellen Umfeld dieser sich ändernden Vorschriften, der Kennzeichnung, wirkt sich das auf Ihren Investitionsprozess als globale Strategie aus, richtig?
Scully: Genau. Also, die einfache Antwort lautet: Status Quo. Wir haben eine lange Tradition im Umgang mit unterschiedlicher Regulierung. Ich denke, Michelle hat einen guten Punkt angesprochen, was die Gesetzgebung angeht, die vielleicht einige Offenlegungen einschränken würde. Solange es die zehn oder 20 Dinge, die uns wichtig sind, nicht beeinträchtigt, sollte es keine große Sache sein. Im Großen und Ganzen hat es keinerlei Auswirkungen.
Castleton: Sie haben also eine spezialisierte globale, nachhaltige Strategie. Wir haben hier bei Janus Henderson ein Responsibility-Team, das von Ihnen, Michelle, geleitet wird. Wir haben viele andere Strategien im Unternehmen, die nicht als nachhaltig oder ESG gekennzeichnet sind. Ich stelle mir vor, dass Sie und die anderen Teams diese Philosophie im Großen und Ganzen in bestimmten Aspekten in unsere Arbeit einbringen. Ist das richtig?
Scully: Ja, ich denke, es ist eine Symbiose, und Michelles Team hat unglaubliche Arbeit geleistet, um alle Strategien zu integrieren. Es gibt eine Menge teamübergreifende Zusammenarbeit, viel Engagement bei verschiedenen ESG-Themen. Die zentralen Research-Analysten hier in Denver spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Engagement. Und ich denke, ich muss auch unserem Unternehmen Anerkennung zollen. In den letzten acht Jahren hat es eine enorme Entwicklung gegeben. Und wir haben eine Menge Ressourcen eingesetzt, beispielsweise das Team von Michelle.
Castleton: Prima! Und, Michelle, um das Ganze abzurunden: Wie wird sich die Landschaft Ihrer Meinung nach in Zukunft weiterentwickeln, und was begeistert Sie daran besonders?
Dunstan: Ja, gerne. Ich denke, dass uns die Zeit, die wir gerade durchleben, große Chancen für die Zukunft eröffnet. Sie verdeutlicht nicht nur, was ESG für uns bedeutet, sondern auch, warum wir glauben, dass die Integration dieser finanziell wichtigen Themen zu besseren Finanzergebnissen für unsere Kunden führen wird. Ich freue mich also darauf und auch auf die Chancen, die sich durch die Turbulenzen an den Aktienmärkten ergeben. Viele Leute sagen „Oh, es geht abwärts“. Auch wenn die Märkte insgesamt nachgeben, gibt es zwischen den verschiedenen Unternehmen jedoch Unterschiede. Es gibt jetzt Unternehmen, bei denen wir Chancen identifizieren, die wir aufnehmen können.
Die andere Sache, über die ich mich wirklich freue, ist, dass ich glaube, dass die Zukunft von ESG durchdachter ist, so wie wir es uns eigentlich gewünscht haben. Es geht nicht nur um diese weitverbreiteten Ausschlüsse. Es geht darum, dass wir unseren Intellekt, unser Research und unser differenziertes Wissen nutzen, um Alpha zu generieren. Wir tun das auf verschiedene Weise, darunter mit ESG Explore, unserer proprietären Datenplattform, die unseren Anlegern viele dieser Informationen von Drittanbietern, aber auch proprietäre Informationen auf demselben System zur Verfügung stellt, auf dem sie auch ihre Finanzanalysen durchführen, und die wirklich genutzt wird, um diese Erkenntnisse zu gewinnen. Ein anderes Beispiel ist die Initiative, die wir gerade mit der UC Berkeley gestartet haben, das Janus Henderson Berkeley Insights Collective.
Es geht also darum, den Anlegern das Wissen zu vermitteln, das sie brauchen. Derzeit absolvieren etwa 400 unserer Mitarbeiter einen acht- bis zehnstündigen Kurs mit Berkeley, in dem sie lernen, wie sie die finanziell wesentlichen Aspekte des Klimawandels und der Artenvielfalt bewerten und wie sie dies in ihren Anlageprozess einbeziehen können. Und auch hier liegt die Betonung auf den wesentlichen Auswirkungen. Wenn es keine gibt, ist es für uns nicht relevant. Aber wenn es sie gibt, wollen wir, dass unsere Anleger sie mit der gleichen Sorgfalt prüfen können, mit der sie auch die Finanzberichte und alles andere prüfen können.
Castleton: Nun, ich danke Ihnen beiden, dass Sie hier waren. Es gibt eine Menge beweglicher Faktoren und eine Menge Missverständnisse. Es liegt auf der Hand, dass man spezialisierte, aktive Manager braucht, die diesen Bereich in- und auswendig kennen, um in diesem Bereich zu gedeihen und nach vorne zu blicken. Es ist definitiv kein Markt für passive Allokationen.
Ich schätze all diese Einblicke sehr. Wir hoffen, dass Ihnen das Gespräch gefallen hat und Sie etwas mehr Klarheit über die umfassende Welt der ESG und deren Bedeutung für Janus Henderson gewonnen haben und darüber, wie sie sich in Zukunft auf Sie auswirken kann. Für weitere Einblicke von Janus Henderson können Sie sich weitere Folgen von Global Perspectives herunterladen, wo immer Sie Ihre Podcasts beziehen, oder besuchen Sie unsere Website unter janushenderson.com. Ich bin Lara Castleton. Vielen Dank. Bis zum nächsten Mal.
Alpha vergleicht die risikoadjustierte Wertentwicklung relativ zu einem Index. Positives Alpha bedeutet eine Outperformance auf risikobereinigter Basis.
Die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, über ihre Nachhaltigkeitsauswirkungen zu berichten, einschließlich ihrer Performance in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG).
ESG-Integration. Das Portfoliomanagement berücksichtigt im Rahmen seines Anlageprozesses neben anderen fundamentalen Anlagefaktoren auch ESG-Risiken und -Chancen („ESG-Faktoren“), die es für finanziell wesentlich hält. Beispiele für potenziell finanziell wesentliche ESG-Faktoren sind Corporate Governance, Unternehmenskultur, Exposition gegenüber dem Klimawandel und Personalmanagement. Das Portfoliomanagement stützt sich bei der Beurteilung von ESG-Faktoren auf Emittentenberichte, externe Daten und interne Analysen und kann auch direkt mit den Emittenten in Kontakt treten. ESG-Faktoren sind einer von zahlreichen Aspekten bei Anlageentscheidungen und möglicherweise nicht ausschlaggebend für die Entscheidung, eine Anlage in ein Portfolio aufzunehmen oder nicht.
Die Rendite des freien Cashflows (FCF) ist eine Finanzkennzahl, die misst, wie viel Cashflow ein Unternehmen im Falle seiner Liquidation oder anderer Verpflichtungen hat, indem sie den freien Cashflow pro Aktie mit dem Marktpreis pro Aktie vergleicht und die Höhe des Cashflows angibt, den das Unternehmen im Verhältnis zu seinem Marktwert erwirtschaften wird.
Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.
Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.
Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.
Es gibt keine Garantie dafür, dass sich vergangene Trends fortsetzen oder Prognosen eintreten.
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