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Aktienausblick: Ära des schnellen Wandels schafft Chancen

Lucas Klein, Head of EMEA and Asia Pacific Equities, und Marc Pinto, Head of Americas Equities, sind der Ansicht, dass Fortschritte bei der Lösung des Handelskonflikts, eine weitere Lockerung der Geldpolitik, wachstumsfördernde Reformen und eine Innovationsrevolution sich mittelfristig als stützend für die Aktienmärkte erweisen dürften, sobald der Markt die kurzfristige Volatilität überwunden hat.

Marc Pinto, CFA

Head of Americas Equities


Lucas Klein

Head of EMEA and Asia Pacific Equities


12. Juni 2025
7 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Zwar ist kurzfristig mit zusätzlicher Volatilität zu rechnen, doch auf längere Sicht dürfte unserer Ansicht nach die Kombination aus wachstumsfördernder Politik, geldpolitischer Lockerung und beschleunigter Innovation das Gewinnwachstum bei globalen Aktien ankurbeln.
  • Internationale Aktien könnten durch wachstumsfördernde Reformen in Europa und Japan sowie konsumorientierte Konjunkturprogramme in China Auftrieb erhalten, während globale Small Caps von Zinssenkungen und einer Verlängerung des Konjunkturzyklus profitieren dürften.
  • Die wirtschaftlichen Vorteile einer Innovationswelle – darunter Künstliche Intelligenz und Fortschritte im Gesundheitswesen – dürften sich über alle Branchen und Regionen hinweg ausbreiten und somit den Anlegern die Möglichkeit bieten, diejenigen Unternehmen ausfindig zu machen, die neue Technologien am effektivsten nutzen können, um die Produktivität und die Gewinne zu steigern.

Zu Anfang des Jahres 2025 waren wir der Meinung, dass zwar mit Volatilität zu rechnen sei, die Aussichten für globale Aktien jedoch weitgehend positiv ausfallen. Eine harte Landung der Wirtschaft konnte abgewendet werden, die nachlassende Inflation ermöglichte eine weniger restriktivere Gestaltung der Leitzinsen und die neue Trump-Regierung bot die Aussicht auf eine wachstumsfördernde Agenda in der größten Volkswirtschaft unserer Welt.

Zwar hat die Entwicklung einige unvorhergesehene Wendungen genommen – insbesondere hat der Markt das Ausmaß der vorgeschlagenen Zölle von Präsident Trump unterschätzt –, doch scheint die heftigste Volatilitätsphase vorüber zu sein und es zeichnen sich eine Reihe sich ergänzender Trends ab, die den globalen Aktienmärkten Aufwind geben. Zu diesen Inferenzen zählen unter anderem, dass die Gegenzölle nicht das ursprünglich angekündigte Niveau erreichen werden, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinsen möglicherweise weiter senkt, nachdem das Worst-Case-Szenario einer zollbedingten Inflation abgeklungen ist, und dass in Europa und Asien marktfreundliche Entwicklungen zu beobachten sind.

Obwohl das Zusammenwirken dieser Kräfte zu einem weiteren Anstieg der Aktienrenditen führen dürfte, könnten geopolitische und makroökonomische Unsicherheiten kurzfristig zu zusätzlicher Volatilität führen. Solche Verwerfungen können jedoch attraktive Einstiegspunkte bei Wachstumswerten bieten, deren Führungsposition in den vergangenen beiden Jahren dazu geführt haben könnte, dass sich ihre Bewertungen von den Fundamentaldaten gelöst haben.

Es geht nicht mehr nur um die USA

Während der Handel in den USA unter Beschuss steht, legen andere Regionen weiterhin Wert auf die Vorteile des freien Warenverkehrs. Genau aus diesem Grund ist die Eurozone vor mehreren Jahrzehnten entstanden. Neue Handelsbarrieren für langjährige Handelspartner könnten die europäischen Staats- und Regierungschefs dazu zwingen, notwendige wachstumsfördernde Reformen einzuleiten. Wir sehen in dieser Hinsicht Verbesserungen. Eine Lockerung der beschwerlichen Vorschriften für das Finanzwesen des Handelsblocks könnte dazu führen, dass Kapital leichter in produktive Unternehmen fließen kann.

Eine weitere stimulierende Entwicklung sind höhere Investitionen im Verteidigungssektor, um den Herausforderungen einer sich verändernden geopolitischen Landschaft zu begegnen. Dies war allerdings lediglich möglich, weil Länder wie Deutschland höhere Haushaltsdefizite in Kauf nahmen.

In Asien dürften die Bemühungen Japans, aktionärsfreundliche Reformen einzuführen, und das jüngste Konjunkturprogramm Chinas, das den Konsum in den Vordergrund stellt, den Aktienmärkten der Region Auftrieb geben.

Wie auch in den USA dürften bescheidene Fortschritte im Handelsbereich den Zentralbanken weltweit die Flexibilität bieten, die Zinsen zu senken und so schwächelnde Volkswirtschaften zu unterstützen. Eine derartige politische Unterstützung und marktfreundliche Reformen könnten dazu beitragen, die Weltwirtschaft auf ihrem Pfad weg vom Höhepunkt der Globalisierung zu entlasten. Gleichzeitig bergen die zunehmenden Trends des Nearshoring und Reshoring sowohl Risiken als auch Chancen für den Unternehmenssektor. Die Umstrukturierung der globalen Lieferketten weg von den kostengünstigsten Produktionsquellen und die damit verbundenen höheren Eintrittsbarrieren bergen wirtschaftliche Kosten. Doch die Lücke, die die multinationalen Konzerne hinterlassen, wird wahrscheinlich von lokalen oder regionalen Anbietern gefüllt werden. Dadurch ergeben sich für die Anleger dann Möglichkeiten, die Gewinner dieses neuen Systems ausfindig zu machen.

Unterschiedliche politische und wirtschaftliche Aussichten könnten eine Abkehr von der Marktdominanz der USA bedeuten. Ein häufiges Argument lautet, dass es angesichts der starken Präsenz der USA in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI) kaum einen Grund gebe, außerhalb der USA zu investieren. Technologische Innovationen werden sich jedoch unweigerlich über die gesamte Weltwirtschaft verteilen und die Produktivität in sämtlichen Regionen und Branchen steigern.

Da den internationalen Aktien eine Vielzahl von Faktoren Rückenwind verleihen, fällt es den Anlegern möglicherweise schwerer, den nach wie vor nahezu rekordhohen Aufschlag zu rechtfertigen, den US-Aktien im Vergleich zu internationalen Aktien aufweisen. Zwar beruhte die Dominanz der USA größtenteils auf nachhaltigen Wachstumsmeldungen, doch auch die Marktdynamik spielte eine Rolle, denn die globalen Kapitalströme trieben die Bewertungen in die Höhe. Die in diesem Jahr bislang unterdurchschnittliche Entwicklung der USA könnte diesen Rückenwind abschwächen.

US-Aktien weisen im Vergleich zu internationalen Aktien nach wie vor einen deutlichen Aufschlag auf

Das Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der US-Large Caps liegt zwar unter seinem Höchststand, im Vergleich zu anderen Aktien außerhalb der USA aber immer noch deutlich über seinem historischen Bereich. Dies könnte attraktive Einstiegspunkte für Anleger schaffen, die in wachstumsfördernden internationalen Entwicklungen ein Engagement aufbauen möchten.

Quelle: Bloomberg, Janus Henderson Investors. Stand: 30. April 2025.

Eine Beschleunigung der Innovationen

Etwa alle 20 Jahre kommt es zu einer Innovationswelle, die Unternehmen dazu zwingt, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken. Die KI hat das Potenzial, in dieser langen Reihe zu den größten Disruptoren zu zählen. In den vergangenen zwei Jahren konzentrierten sich Anleger, die ein Engagement in der KI anstrebten, größtenteils auf ihr Ökosystem, also die Plattformen und die Hardware, die für die Markteinführung dieser Technologie unerlässlich sind. Wir sind davon überzeugt, dass die nächste Chance für die Anleger darin besteht, Unternehmen ausfindig zu machen, die das Potenzial der KI am effektivsten nutzen, um Märkte auszuweiten, neue Produkte zu entwickeln und die Effizienz ihrer gesamten Betriebsabläufe zu steigern. Wie bei jeder Innovationswelle werden einige Unternehmen Erfolg haben, während andere das Ausmaß der Chance nicht begreifen.

Innovationen beschränken sich nicht nur auf die Technologie. Im Gesundheitswesen beweisen GLP-1-Medikamente weiterhin ihre Wirksamkeit bei der Behandlung eines wachsenden Spektrums von Erkrankungen. Es werden nicht nur Leben gerettet, sondern es ergeben sich auch wirtschaftliche Vorteile in Form von weniger krankheitsbedingten Arbeitsausfällen und einer Verlängerung der Zeit vor dem Renteneintritt. Solche Ergebnisse wären insbesondere in fortgeschrittenen Ländern mit hohen Adipositasraten und ungünstigen demografischen Entwicklungen erwünscht.

Das Gesundheitswesen hat sich im Jahr 2025 bislang schlechter entwickelt als breiter gefasste Aktien, wobei die politische Unsicherheit in den USA ein Faktor war. Angesichts der jüngsten Erfolge in diesem Sektor, zu denen auch Fortschritte in den Bereichen Gentherapie, Biologika und Immuntherapien zählen, bezweifeln wir jedoch, dass die Behörden Innovationen im Gesundheitswesen unterdrücken werden.

KI soll die Effizienz der Weltwirtschaft steigern

Wie das erwartete Wachstum einer Reihe von KI-Anwendungen in den kommenden Jahren zeigt, gibt es kaum eine Region oder Branche, die nicht Einsatzmöglichkeiten für diese Technologie finden wird, um die Märkte zu vergrößern, die Produktivität zu steigern und die Gewinne zu erhöhen.

Quelle: Bloomberg Intelligence, Stand: 24. März 2025. Das angegebene Beispiel ist hypothetischer Natur. Die Wachstumsraten beruhen auf den geschätzten Umsatzniveaus im Jahr 2032. Das Eintreffen prognostizierter Entwicklungen kann nicht garantiert werden. CAGR = durchschnittliche jährliche Wachstumsrate.

Small Caps gewinnen an Boden

Obwohl unsere Prognose einer Marktverbreiterung sich so langsam bewahrheitet, haben Small Caps – insbesondere in den USA – noch nicht in vollem Umfang daran teilgenommen. Die wachsenden Sorgen, dass es im Zuge der Zölle zu einem stagflationären Umfeld kommen könnte, belasteten die Small Caps in den USA. Denn dadurch würden kleinere Aktien sowohl vom Wirtschaftswachstum als auch von den niedrigeren Zinsen, die sich normalerweise als stützend für diese Anlageklasse erweisen, beraubt werden. Dieser Gegenwind dürfte sich als flüchtig erweisen, da in der Handelsfrage mehr Klarheit herrscht und eine Wiederaufnahme der geldpolitischen Lockerung zinssensitiven Small Caps Erleichterung verschafft. Weltweit könnten Small Caps zusätzlich von zwei bereits angesprochenen Trends profitieren: Reshoring und der breite Einsatz von KI.

Proaktiver Ansatz in volatilen Märkten

Angesichts der geopolitischen und politischen Unsicherheit bleiben die kurzfristigen Aussichten für die globalen Märkte getrübt. Allerdings haben sich die Entwicklungen zugunsten der Anleger entwickelt, da die politischen Entscheidungsträger erkennen, dass übermäßige Handelsbarrieren das globale Wachstum wahrscheinlich bremsen werden. Da sich die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin im Wandel begriffen und die Märkte volatil sind, sollten Aktienanleger widerstandsfähigen Unternehmen den Vorzug geben, die in der Lage sind, in unterschiedlichen wirtschaftlichen Umfeldern ihre Gewinne zu steigern und auf dauerhafte, langfristige Themen ausgerichtet sind.

Man kann nicht vorhersagen, wo die nächste Innovationswelle auftreten wird, aber sie wird unweigerlich kommen und bei ihrem Eintreffen herkömmliche Geschäftsmodelle und Branchen auf den Kopf stellen. In disruptiven Zeiten wie diesen sollten die Anleger die Volatilität akzeptieren, um die Unternehmen ausfindig zu machen, die am besten aufgestellt sind, um ihre Geschäftsmodelle zu verbessern. Die Volatilität kann auch zu Preisverwerfungen führen, die attraktive Einstiegspunkte bei Unternehmen bieten, die bereits als Unternehmen gelten, die auf der richtigen Seite der Disruption stehen. Die Umsetzung dieser Taktiken setzt die Bereitschaft voraus, von Benchmarks abzuweichen, die weder differenzierte Standpunkte widerspiegeln noch die nötige Agilität bieten, um in diesen Zeiten des Übergangs die Spreu vom Weizen zu trennen.

WICHTIGE INFORMATIONEN

Beteiligungspapiere unterliegen Risiken, einschließlich des Marktrisikos. Die Renditen schwanken in Abhängigkeit von Emittenten sowie von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen.

Ausländische Wertpapiere unterliegen zusätzlichen Risiken, darunter Währungsschwankungen, politische und wirtschaftliche Unsicherheit, eine erhöhte Volatilität, eine geringere Liquidität sowie unterschiedliche Rechnungslegungs- und Berichtsstandards, die alle auf die Schwellenländer verstärkt zutreffen.

Der Gesundheitssektor unterliegt der staatlichen Regulierung und den Erstattungssätzen sowie der staatlichen Zulassung von Produkten und Dienstleistungen. Das kann sich erheblich auf Preise und Verfügbarkeit auswirken, und durch schnelle Veralterung von Medikamenten und den Ablauf von Patenten erheblich beeinflusst werden.

Wertpapiere mit geringerer Marktkapitalisierung können weniger stabil und anfälliger für nachteilige Entwicklungen sein. Sie können auch volatiler und weniger liquide sein als Wertpapiere mit höherer Marktkapitalisierung.

Technologiebranchen können erheblich von der Überalterung bestehender Technologien, kurzen Produktzyklen, sinkenden Preisen und Gewinnen, der Konkurrenz durch neue Marktteilnehmer und der allgemeinen Wirtschaftslage betroffen sein. Eine konzentrierte Investition in einer einzelnen Branche könnte volatiler sein als die Wertentwicklung weniger konzentrierter Investitionen und des Marktes insgesamt.

Aufschlag/Abschlag gibt an, ob ein Wertpapier derzeit über (mit einem Aufschlag) oder unter (mit einem Abschlag) seinem Nettoinventarwert gehandelt wird.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) misst den Aktienkurs im Vergleich zum Gewinn je Aktie für einen oder mehrere Portfoliotitel.

DerS&P 500® Index spiegelt die Performance der US Large-cap-Aktien wider und entspricht der Performance des US-Aktienmarktes allgemein.

Die Volatilität ist das Tempo und Ausmaß von Auf- und Abbewegungen der Preise von Portfolios, Wertpapieren oder Indizes. Wenn der Kurs mit großen Schwankungen auf und ab schwankt, weist er eine hohe Volatilität auf. Wenn sich der Kurs langsamer und in geringerem Maße bewegt, weist er eine geringere Volatilität auf. Je höher die Volatilität, desto höher das Risiko der Anlage.

Markt GPS

AUSBLICK DES MANAGERS 2025

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

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Glossar