Luke Newman, Co-Manager der Absolute-Return-Strategie von Janus Henderson, erklärt, dass Strategien, die eine absolute Rendite anstreben, für Anleger, die sich in der Zeit nach der Pandemie über Aktien- / Anleihenrisiken sorgen, zu einer besseren Diversifikation beitragen können.
Key takeaways:
- Sowohl Aktien als auch Anleihen muten aktuell zweifellos teuer an. Dies wirft die Frage auf, mit welchen alternativen Strategien Anleger die Risiken in ihren Portfolios besser steuern können.
- Durch die überaus lockere Politik der Regierungen und Zentralbanken ist das Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien nun ungewisser als früher.
- Der Janus Henderson Absolute Return Fund erfüllt die Kriterien für die Einstufung als Produkt gemäß Artikel 8. Dies spiegelt die Bemühungen wider, ökologische und soziale Aspekte in den Anlageprozess einzubinden.
Marktineffizienzen wird es immer geben, denn die Informationslage ist niemals perfekt und Anleger verhalten sich häufig unvorhersehbar. Anleger können die Aussichten für ein Unternehmen falsch beurteilen, und Märkte können auf negative Nachrichten überreagieren. Daraus können sich Möglichkeiten für Anlagestrategien ergeben, die unabhängig von den vorherrschenden Marktbedingungen positive Erträge erbringen können.
„Absolute-Return“-Strategien aus dem Bereich Equity Long/Short versuchen in erster Linie, Marktineffizienzen auszunutzen, um bei ganz unterschiedlichen Marktlagen absolute Renditen (also eine Rendite über null) zu erzielen.
„Long“- und „Short“-Engagements
Bei klassischen „Long“-Investments wird das Anlagekapital in Vermögenswerte (ob Aktien, Anleihen oder Immobilien) in der Hoffnung oder Erwartung investiert, dass ihr Wert mit der Zeit steigt. „Short“-Investments sind Anlagen, die profitieren, wenn der Basiswert im Wert sinkt. Gewöhnlich leiht man sich dazu einen Vermögenswert (gegen Gebühr), verkauft diesen mit der Absicht, ihn für weniger als den Verkaufspreis zurückzukaufen und bis zum vereinbarten Termin an den ursprünglichen Besitzer zurückzugeben. Bei einem planmäßigen Verlauf kann diese Strategie mit Vermögenswerten, die an Wert verlieren, Geld verdienen. Gewinnt der Basiswert jedoch an Wert, entsteht bei solchen Transaktionen ein Verlust.
Flexiblere Strategien können den Anteil der gehaltenen Long- und Short-Positionen aktiv justieren, sodass sie anpassungsfähiger sind. Strategien mit einem relativ hohen Anteil an Long-Positionen spiegeln eine optimistische Beurteilung der Aussichten für die Aktienmärkte wider und reagieren möglicherweise empfindlicher auf die herrschenden Marktbedingungen. Dagegen kann ein Netto-Short-Engagement (bei dem der Anteil der Short-Positionen größer ist als jener der Long-Positionen) die Erwartung signalisieren, dass die Märkte in Schwierigkeiten geraten könnten oder die Aktienkurse zu hoch sind. Das Nettoengagement kann auf Gesamtportfolioebene oder auch auf Sektor-, Regionen- oder sogar auf Aktienebene angepasst werden, sodass Anleger ihr Engagement mit ihren Einschätzungen sehr gut in Einklang bringen können.
Aber … warum absolute Renditen?
Traditionelle Asset-Allocation-Strategien, die um Aktien und Anleihen herum aufgebaut werden, haben sich in den letzten 20 Jahren als nützliche Hilfsmittel für Anleger bewährt (Abbildung 1). Dies blieb auch während der Pandemie über weite Strecken so. Allokationen in Anleihen trugen dazu bei, die Rückgänge an den Märkten, die während der ersten Schock- und Unsicherheitsphase im März 2020 zu beobachten waren, zum größten Teil abzufedern. Weil Zentralbanken und Regierungen massiv intervenierten, um die Wirtschaft zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern, haben sich die Aktienmärkte mittlerweile kräftig erholt.
Abbildung 1: Traditionelle Asset Allocation hat sich in den letzten 20 Jahren gut bewährt

Quelle: Refinitiv Datastream, 31. Dezember 2002 bis 31. Januar 2022. Zum Anfangstermin auf 100 umbasiert. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt nicht auf künftige Erträge schließen.
Anmerkung: „Globale Aktien“ bezeichnet den MSCI World Total Return Index (in US-Dollar). „Globale Anleihen“ bezeichnet den JPM GBI Global All Traded Index. „50% Aktien/50% Anleihen“ steht für eine einfache 50/50-Strategie mit gleich großen Allokationen in Aktien und Staatsanleihen.
November 2020 war ein wichtiger Monat, reagierten die Märkte doch positiv auf den von Pfizer gemeldeten Impfstoff-Durchbruch. Der Optimismus hielt sich auch im Jahr 2021 die meiste Zeit, auch wenn neue Virusstämme, die teils noch ansteckender waren und zu schwereren Verläufen führten, für Unsicherheit sorgten. Dadurch wirken sowohl Aktien als auch Anleihen derzeit ohne Zweifel teuer. Die Anleger halten deshalb nach alternativen Strategien Ausschau, mit denen sie das Risiko in ihren Portfolios besser steuern können.
Bieten traditionelle Diversifikationsstrategien den Kunden bei der nächsten Abwärtsbewegung möglicherweise keinen Schutz?
Die Geschichte lehrt, dass Diversifikation nicht als selbstverständlich angesehen werden darf. Regierungen und Zentralbanken verfolgen eine überaus lockere Geldpolitik, wodurch das Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien nun ungewisser ist als früher. Der Kauf von gewaltigen Mengen von Staatsanleihen (und anderen Vermögenswerten) durch die größten Zentralbanken der Welt, die die Stärkung der wirtschaftlichen Aktivität zum Ziel hatte, hat zur beträchtlichen Ausweitung ihrer Bilanzen geführt (Abbildung 2).
Abbildung 2: Wachstum der Bilanzen der größten Zentralbanken

Quelle: Refinitiv Datastream, Fathom Consulting, Zentralbankbilanzen, Bilanzsumme, in US-Dollar (Bio.), 1. Januar 2007 bis 3. Januar 2022.
Diese Freigiebigkeit hat zwar geholfen, dass sich Staaten während der Pandemie finanzieren konnten, hat aber auch zu stark gestiegenen Anlagenkursen geführt. Die Zentralbanken finden sich in der gefährlichen Situation wieder, dass sie Möglichkeiten finden müssen, ihre positiven Impulse zurückzunehmen („Drosselung“), ohne eine neue Krise auszulösen. Die US-Notenbank hat als erste große Zentralbank gehandelt und im November 2021 begonnen, ihre Anleihenkäufe in Höhe von 120 Mrd. US-Dollar pro Monat zu reduzieren. Das Ziel ist, sie im März 2022 ganz zu beenden. Die Bank of England überraschte ihrerseits Ende 2021 die Märkte mit der ersten Zinserhöhung seit 2018. Die Märkte haben auf diesen überraschend restriktiven Kurs negativ reagiert, sodass sowohl Aktien als auch Anleihen[1] im Januar–2022 an Boden verloren.
Bedarfsgerechte Produkte nach Maß für die Anleger von heute
Die Nachfrage nach Long/Short-Equity-Strategien wächst, je weiter die Korrelation zwischen Aktien unter den Höchststand sinkt, der in der Anfangszeit der Pandemie zu beobachten war. In den letzten Monaten gab es auch eine Rotation aus Wachstums- in Substanzwerte, die durch die steigenden Zinssätze und den unerwartet hohen Inflationsdruck unterstützt wurde. Dieses Umfeld dürfte für Absolute-Return-Strategien günstiger sein, bei denen die Titelauswahl wie beim Janus Henderson Absolute Return Fund auf den Fundamentaldaten der Unternehmen beruht.
Außerdem freuen wir uns sehr darüber, dass der Janus Henderson Absolute Return Fund mit Wirkung ab dem 25. Februar 2022 als ein Fonds gemäß Artikel 8 eingestuft wird. Dies ist eine klare Anerkennung unserer Bemühungen, ökologische und soziale Aspekte in unseren Anlageprozess einzubinden. Gemäß Artikel 8 der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (Offenlegungsverordnung, SFDR) bewerben entsprechende Portfolios unter anderem ökologische und soziale Merkmale.
[1] Quelle: Janus Henderson Investors, 31. Dezember 2021 bis 31. Januar 2022 Aktien“ bezeichnet den MSCI World Total Return Index (in US-Dollar). „Anleihen“ bezeichnet den JPM GBI Global All Traded Index. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt nicht auf künftige Erträge schließen.